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Kunst aus aller Welt

In den top ten der auktionen sind die ersten künste nicht die letzten. Ob diese auf auktionen versteigerten kunstschätze aus afrika, amerika und ozeanien haben sammler von andré breton bis pablo picasso, von pierre vérité bis jacques kerchache fasziniert, der dazu beitrug, dass die produktionen dieser als "schriftlos und geschichtslos" geltenden völker im jahr 2000 in den louvre aufgenommen wurden, als vorgeschmack auf die eröffnung des musée du quai branly in paris. "die meisterwerke der ganzen welt werden frei und gleich geboren", sagte dieser liebhaber über diese magischen objekte, die aus allen ecken der welt kamen: afrika (elfenbeinküste, republik kongo, demokratische republik kongo, nigeria, angola, burkina-faso, gabun, madagaskar ...), ozeanien (papua-neuguinea, marquesas-inseln, cook-inseln, salomon-inseln, neuseeland, polynesien ...) Amerika (tainos der karibischen inseln, inuit des golfs von alaska) und insulin (borneo, indonesien ...). Obwohl sie erst spät den rang von kunstwerken erlangten, lösen sie seit 2000 das (heilige) feuer der online-auktionen aus, ob es sich nun um dogon-masken, fang-statuen oder reliquienfiguren der mbulu ngulu kota handelt; um anhänger der maori oder skulpturen der eskimo...

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Fahr-el-Nissa ZEID (1901-1991) - Konstellation Öl auf Leinwand Signiert in der unteren rechten Ecke. Auf der Rückseite kontrastiert. 196 x 97 cm Provenienz Sammlung von Madame Ménard, Freundin und Nachbarin von Fahr-el-Nissa Zeid. Private Sammlung Veröffentlichung: Adila Laïdi-hanieh Autorin des Buches Fahrelnissa Zeid: Painter of Inner Word Klarstellung zur Aufnahme von Fahrelnissa Zeid in die Ausstellung Présences Arabes im MAM Paris. am 04.04.2024 Diese neue Ausstellung ist eine willkommene Gelegenheit, Generationen von vernachlässigten Künstlern an den Orten, an denen ihre Praktiken entstanden oder gediehen sind, Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, und eine Gelegenheit, bemerkenswerte Werke und künstlerische Praktiken zu entdecken. Da sich die Ausstellung jedoch um die Pole arabische Kulturen/Identitäten und koloniale Zeiträume und Beziehungen dreht, sollte die unpolitische türkische Künstlerin Fahrelnissa Zeid (1901-1991) nicht in die Ausstellung aufgenommen werden, vor allem nicht durch eine nachlässige Präsentation. "Dekolonisationen: "Ihr Heimatland wurde nicht kolonisiert, schon gar nicht von Frankreich. Fahrelnissa Zeid entschied sich, in den 1920er Jahren als Frankophile mit ihrem Mann, dem türkischen Schriftsteller Melih Devrim, nach Frankreich zu kommen, da beide auf der Suche nach künstlerischer Bildung und Inspiration waren, und nicht, um als kolonisiertes Subjekt in einer kolonialen Metropole zu leben. Seine beiden arabischen Wahlheimaten - Irak und später Jordanien - waren nicht von Frankreich kolonialisiert worden, weshalb es sehr seltsam ist, dass seine Werke in der Abteilung "Dekolonisationen" dieser Ausstellung platziert wurden. Noch wichtiger ist, dass seine Werke unpolitisch waren. Im Gegensatz zu ihrem Sohn, dem türkischen Künstler Nejad Devrim - der nicht in dieser Ausstellung vertreten ist - vermied sie ausdrücklich - wohl oder übel - jegliche politische Forderung und Verpflichtung für ihre künstlerische Praxis. Im Gegensatz zu vielen ihrer Zeitgenossen aus der Vorkriegszeit in der Türkei und anderen Künstlern, die in dieser Ausstellung vertreten sind, war sie auch nicht an der Problematik interessiert, eine moderne künstlerische Praxis in der Hybridisierung gegebener kultureller Traditionen zu entwickeln. Wenn man ihre Anwesenheit in dieser Ausstellung jedoch anerkennt, weil Fahrelnissa Zeid eine arabische Wahlheimat hat, und ihren fehlenden kolonialen Status und ihr fehlendes politisch-kulturelles Engagement außer Acht lässt, bleiben seltsame Fehler und Auslassungen in den Wandtexten der Präsentation sowie beunruhigende orientalistische Bewertungen. Orientalismus: Die beiden Gemälde von Fahrelnissa Zeid werden mit dem trivialen und sexistischen Titel "Kosmopolitischer Komet" vorgestellt. Was bedeutet das für das Verständnis ihrer künstlerischen Praxis? Was hier angedeutet wird, bestätigt der Text weiter unten, eine Wiederholung widerlegter orientalistischer Einschätzungen, nämlich: "Durch die Synthese ihrer [sic] byzantinischen, europäischen und islamischen Einflüsse fesseln diese Bilder [...] ein Gewölbe oder eine Kuppel aus Mosaiksteinen." Man würde fast erwarten, die Worte 1001 Nacht & Arabesken am Wendepunkt des Satzes zu lesen. Eine solche Einschätzung kann nur durch eine Wahrnehmung von Fahrelnissa Zeids Herkunft gerechtfertigt werden, die in einer anachronistischen orientalistischen Projektion erstarrt ist, und nicht durch einen faktenbasierten Ansatz. Fahrelnissa Zeids eigene Worte zeugen von sehr unterschiedlichen Einflüssen, Motivationen und Inspirationen, wie ich in meiner Künstlerbiografie von 2017 nachgewiesen habe. Fehler: Zu den sachlichen Fehlern in anderen Texten über Fahrelnissa Zeid : Nach ihrem Studium 1928 in Paris begann sie mit einer energisch expressionistischen figurativen Praxis, sie war nie eine kubistische Malerin. Der Irak wurde 1932 in den Völkerbund aufgenommen und war 1945 Gründungsmitglied der Vereinten Nationen. Daher konnte der Irak 1958 nicht seine Unabhängigkeit erlangen. Fahrelnissa Zeid studierte in Paris nur an der Académie Ranson, weder bei Lhôte noch bei Léger. Fahrelnissa Zeid hat nicht in einem "StahlBlech-Studio" studiert. Auslassungen: Zu diesen oberflächlichen orientalistischen Irrtümern und Rahmungen kommen wichtige Auslassungen hinzu, die ihre Karriere insgesamt und ihre Beziehung zu Paris betreffen. Zum Beispiel: Die Tatsache, dass sie die erste Frau jeglicher Nationalität war, die eine Einzelausstellung im Londoner ICA hatte, oder dass sie die erste Künstlerin aus dem Nahen Osten war, die in einer kommerziellen New Yorker Galerie ausstellte, oder ihre Verbindungen zu Malraux und Jacques Jaujard, oder ihre Ausstellungen in La Hune und bei Katia Granoff, oder ihre Erfindung ihrer einzigartigen "Paläokrystalos", oder ihre bahnbrechende Praxis der Abstraktion als türkische Künstlerin, oder ihre bahnbrechende Verbreitung der Abstraktion in Jordanien, etc. Abschließend ist es enttäuschend, dass alle Zeitgenossen und Mitstreiter von Fahrelnissa Zeid - Gründungsmitglied der Neuen Pariser Schule - bereits Retrospektiven in Pariser Museen erhalten haben, während sie 2024 in den Ruhestand verbannt wird.

Schätzw. 60.000 - 80.000 EUR

Hochbedeutende spätgotische Schale sog. Omphalos-Schüssel. Silber. Flacher, zylindrischer, von horizontalen Linien umzogener Stand. Gering gemuldete, weit ausschwingende Schale. Die Wandung umlaufend mit breitem, rotierendem Fischblasendekor verziert, in glatter Randzone mit einreihig punziertem Perlband über stilisierten Blüten aus siebenfach punziertem und passig angeordnetem Punktedekor. Aufgewölbter runder, von zwei zarten Zierlinien gerahmter Spiegel, sog. Nabel. Über punziertem Grund dreipassig geschweifte, reliefplastisch getriebene Blattranke, als Rahmung für zentrales Rundmedaillon mit drei ineinander verschlungenen Fischen. Ungest.; Gew. ca. 280 g. H. 4 cm. D. 21 cm. Beigefügt: Gutachten Prof. Dr. Richter vom 05.03.2024. Bereits seit der Antike gab es die römische "Patera" sowie die griechische "Phiale". Dabei handelt es sich um ebensolche flache, runde Schalen, zentral verziert mit einem aufgewölbtem Nabel (griech. "omphalos"). Sie dienten ursprünglich als Opferschalen oder zur Reinigung, wurden jedoch später auch als Trinkschalen verwendet. Die drei ineinander verschlungenen Fische in der Schalenmitte verweisen auf ein frühchristliches Symbol der Dreifaltigkeit, als Einheit von Gott Vater, dem Sohn Jesus Christus und dem Heiligen Geist. Der sog. Fischblasendekor kam vermutlich aus dem asiatischen oder persischen Raum über die Handelswege nach Europa. Insbesondere in Venedig der florierenden Handelsstadt, trafen die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse zusammen und machten die Hafenstadt berühmt für die Herstellung außergewöhnlicher und bedeutender Kunstobjekte. Silberschalen dieser Art sind typisch für die Zeit der Spätgotik. Im 16. Jh. wurden sie in ähnlicher Weise aber zumeist aus Kupfer oder Messing wie z. B. die sog. Beckenschlägerschüsseln aus Nürnberg gefertigt. Eine gefußte Schale mit ebensolchem, erhabenem Nabel mit drei ineinander verschlungenen Fischen, dem typischen Fischblasendekor sowie den punzierten Blütenrosetten, Venedig 1480 - 1490 zugeschrieben, befindet sich, neben einer weiteren Schale mit abweichendem Dekor (LOAN:GILBERT.544-2008), im Victorian & Albert Museum in London (Inv.-Nr. 274-1881). A very important probably Italian, Venice Gothic silver footed bowl. Unmarked. Accompanied by an expertise from Prof. Dr. Richter, March 2024. Wohl Italien. Venedig. Um 1500.

Schätzw. 28.000 - 56.000 EUR