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Archäologie - Antike

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NEW KINGDOM EGYPTIAN RELIEF DEPICTING A HIGH OFFICIAL - Neues Reich, XVIII. Dynastie, Herrschaft von Amenhotep IV-Akhenaten, ca. 1353 - 1336 V. CHR. Ein Sandsteinrelief stellt einen hohen Beamten dar, der ursprünglich vor einer Waage saß. Er ist nach dem neuen künstlerischen Kanon dargestellt: weibliche Brust, ausgeprägter Bauch, langes und ausdrucksvolles Gesicht, dünne Arme mit langen Händen und spitzen Fingern. Sein rechter Arm ist in einer Geste der Befehlsgewalt erhoben, der linke Arm ist am Ellbogen angewinkelt, wobei die Hand die Schreibpalette eines Schreibers umfasst. Der Mann trägt ein durchsichtiges Gewand und eine dicht gewellte Perücke, typische Elemente der Kleidung in der Amarna-Zeit. Ein in vier Spalten unterteilter Hieroglyphentext zeigt die Titel und den leider unvollständigen Namen der Person. Es ist jedoch möglich, seinen Namen sowohl anhand der Hieroglyphen, wenn auch unvollständig, als auch anhand der Titel zu rekonstruieren: Es handelt sich wahrscheinlich um Huya, einen hohen Beamten des Pharao Echnaton und Verwalter der Königin Tiye, der Mutter des Pharao. Hinter der Figur des Huya ist die Büste einer stehenden Figur mit kahlgeschorenem Kopf zu sehen, die in kleineren Dimensionen als Huya dargestellt ist. Die Spalte mit den Hieroglyphen darüber zeigt nur seinen Namen: Meh, er war wahrscheinlich ein Diener von Huya. Auf der rechten Seite hat das Fragment einen erhabenen Rand, was uns bestätigt, dass es aus dem Eckbereich der Wand eines Grabes stammt. Das Relieffragment war Teil einer größeren Szene, in der das Gold der Tribute gewogen wurde, eine Tätigkeit, der Huya in seiner Funktion als "Aufseher der doppelten Schatzkammer" vorstand. Das Stück wird in das späte Neue Reich datiert, genau in die Regierungszeit des "ketzerischen Pharaos" Amenhotep IV-Akhenaten (1353-1336 v. Chr.). Er revolutionierte nicht nur die ägyptische Religion, indem er den Kult der Sonnenscheibe Aten einführte, sondern gab auch den Anstoß zu einem neuen künstlerischen Stil, der sich durch übertriebene Formen auszeichnete und von den Gelehrten "Amarna-Kunst" genannt wird, nach dem Namen des Dorfes Tell el-Amarna in Mittelägypten, dem Ort, an dem die antike Stadt Aketaten "Horizont der Sonnenscheibe" stand, die von Echnaton als neue Hauptstadt Ägyptens gegründet wurde. Ähnliches siehe: La storia della scultura del Mondo, Egitto1978, S. 146 Abb.2. Diesem Stück liegt ein Bericht von Simone Musso bei, beratender Kurator für ägyptische Altertümer am Stibbert-Museum, Florenz, Italien, Mitglied der archäologischen Nuri-Expedition. Größe: 420 mm x 410 mm; Gewicht: 9,15 kg Provenienz: Eigentum eines Londoner Sammlers; früher bei Mayfair family S. A., Ende der 1970er Jahre von einem Londoner Professor erworben. Dieser Gegenstand wurde mit der Datenbank des Art Loss Register abgeglichen und wird mit einem Bestätigungsschreiben geliefert.

Schätzw. 12.000 - 20.000 GBP

Hochbedeutende spätgotische Schale sog. Omphalos-Schüssel. Silber. Flacher, zylindrischer, von horizontalen Linien umzogener Stand. Gering gemuldete, weit ausschwingende Schale. Die Wandung umlaufend mit breitem, rotierendem Fischblasendekor verziert, in glatter Randzone mit einreihig punziertem Perlband über stilisierten Blüten aus siebenfach punziertem und passig angeordnetem Punktedekor. Aufgewölbter runder, von zwei zarten Zierlinien gerahmter Spiegel, sog. Nabel. Über punziertem Grund dreipassig geschweifte, reliefplastisch getriebene Blattranke, als Rahmung für zentrales Rundmedaillon mit drei ineinander verschlungenen Fischen. Ungest.; Gew. ca. 280 g. H. 4 cm. D. 21 cm. Beigefügt: Gutachten Prof. Dr. Richter vom 05.03.2024. Bereits seit der Antike gab es die römische "Patera" sowie die griechische "Phiale". Dabei handelt es sich um ebensolche flache, runde Schalen, zentral verziert mit einem aufgewölbtem Nabel (griech. "omphalos"). Sie dienten ursprünglich als Opferschalen oder zur Reinigung, wurden jedoch später auch als Trinkschalen verwendet. Die drei ineinander verschlungenen Fische in der Schalenmitte verweisen auf ein frühchristliches Symbol der Dreifaltigkeit, als Einheit von Gott Vater, dem Sohn Jesus Christus und dem Heiligen Geist. Der sog. Fischblasendekor kam vermutlich aus dem asiatischen oder persischen Raum über die Handelswege nach Europa. Insbesondere in Venedig der florierenden Handelsstadt, trafen die unterschiedlichen kulturellen Einflüsse zusammen und machten die Hafenstadt berühmt für die Herstellung außergewöhnlicher und bedeutender Kunstobjekte. Silberschalen dieser Art sind typisch für die Zeit der Spätgotik. Im 16. Jh. wurden sie in ähnlicher Weise aber zumeist aus Kupfer oder Messing wie z. B. die sog. Beckenschlägerschüsseln aus Nürnberg gefertigt. Eine gefußte Schale mit ebensolchem, erhabenem Nabel mit drei ineinander verschlungenen Fischen, dem typischen Fischblasendekor sowie den punzierten Blütenrosetten, Venedig 1480 - 1490 zugeschrieben, befindet sich, neben einer weiteren Schale mit abweichendem Dekor (LOAN:GILBERT.544-2008), im Victorian & Albert Museum in London (Inv.-Nr. 274-1881). A very important probably Italian, Venice Gothic silver footed bowl. Unmarked. Accompanied by an expertise from Prof. Dr. Richter, March 2024. Wohl Italien. Venedig. Um 1500.

Schätzw. 28.000 - 56.000 EUR

ATTIC RED FIGURE KYLIX DEPICTING A DEPARTURE SCENE - TL TESTED - Ca. 450 V. CHR. Eine erstaunliche attische rote Figur Kylix in den Kreis der Maler von Brüssel R 330 gemacht. Im Tondo dieses bedeutenden Kylix, das von einer durchgehenden Mäanderbordüre eingerahmt wird, ist eine Aufbruchsszene dargestellt. Auf der rechten Seite steht ein jugendlicher Krieger, der seiner Frau gegenübersitzt. Der Krieger trägt einen langen Mantel. Die vor ihm sitzende Frau, ihrerseits in einen langen Mantel gekleidet, blickt den Mann an. Die Szene drückt die Spannung zwischen den beiden aus, da sich der junge Krieger auf den Aufbruch in den Krieg vorbereitet. Die Außenseite ist mit zwei ähnlichen Szenen geschmückt, in denen eine Frau mit ausgestreckten Armen, bekleidet mit einem langen Kiton, einem Mantel und einer breitkrempigen Kopfbedeckung, sich umdreht, um die sie umgebende männliche Figur zu betrachten. Unterhalb und um die beiden gegenüberliegenden Griffe herum befindet sich ein sehr raffiniertes Palmettenmotiv. Ähnliches siehe MET Museum: Akzessionsnummer: 19.192.67. Dieses Stück wird von einem TL-Bericht von QED begleitet. Größe: 310mm x 80mm; Gewicht: 480g Provenienz: Eigentum einer Londoner Galerie, erworben auf einem europäischen Kunstmarkt; Ex. Nostell Priory, Yorkshire, wahrscheinlich im Jahr 1900 erworben. Erworben von Stephaan Vermeersch, Sint-Andries, Brügge, Belgien, 1980. Erworben von A. Dijkstra, Maastricht, Niederlande, 1995 Dieser Artikel wurde mit der Datenbank des Art Loss Register abgeglichen und wird mit einem Bestätigungsschreiben geliefert.

Schätzw. 7.500 - 15.000 GBP