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Bücher und Manuskripte

Die bibliotheken wurden geboren und auf sie folgten die bücher & manuskript auktionen. Diese bringen alte und moderne bücher, briefe, autographen, landkarten und postkarten zusammen.
"ein buch ist jemand. Verlassen sie sich nicht darauf. Ein buch ist ein zahnrad", schrieb victor hugo. Von den stundenbüchern - den reich mit azur und gold illuminierten manuskripten - bis hin zu den werken der surrealisten andré breton und paul eluard sind die prunkstücke der auktionen originalausgaben auf "großem papier", die drei kardinalwerte aufweisen: einen zeitgenössischen einband, eine prestigeträchtige herkunft und eine "sendung", d. H. Eine widmung des autors. Die sammler streiten sich um manuskripte und briefe der verfluchten dichter baudelaire, verlaine und rimbaud, um autographenblätter von proust, um reisebücher und landkarten. Aber auch die neunte kunst kommt bei den online-auktionen nicht zu kurz, mit luxusausgaben und kopfdrucken von comics des trios der altmeister: hergé, franquin, uderzo und goscinny. Außerdem gibt es alben und originaltafeln von den zeichnern der jungen garde: hugo pratt, moebius und enki bilal...

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Empfohlene Lose

Schloßbibliothek - Restbestand der Familienbibliothek Juel auf Valdemars Slot. Ca. 700 Druckwerke in 800 Bänden sowie 4 Sammelbände mit ca. 100 Dissertationen. Vielfach deutsche, aber auch englische, französische und dänische Druckorte, 1569-1897 (Schwerpunkt 17./18. Jahrhundert). Formate von Duodez bis Folio. Überwiegend Leder- und Halblederbände der Zeit mit reicher Rückenvergoldung, einige Pergamentbände (teils Wurm- und andere Altersspuren). Raumfüllende und sehr dekorative Sammlung, vereinzelt mit gestochenen Wappen-Exlibris des 18. Jahrhunderts. - Umfasst Werke/Bände aus folgenden Gebieten (alle Zahlenangaben ungefähr): Antike Literatur. 17/18. 1584-1804. - Briefsteller und Redekunst. 12/13. 1620-1765. - Französische Literatur (einschließlich Theatersammlungen). 31/24. 1666-1858. - Geographie. 15/23. 1667-1897. - Geschichte in französischer Sprache. 36/45. - Geschichte in anderen Sprachen. 23/31. 1677-1802. - Jura. 15/15. 1641-1748. - Kameralistik und Wirtschaft. 14/14. 1657-1907. - Literatur und Philosophie. 33/40. 1634-1865. - Militaria. 5/6. 1685-1802. - Naturwissenschaft und Medizin. 17/22. - Pädagogik. 24/40. 1644-1853. - Sprachen und Wörterbücher. 20/25. 1666-1791. - Theologie (überwiegend protestantisch). 447/487, dazu die Dissertations-Sammelbände. 1569-1788. - Enthält auch einige Einzelbände und unvollständige Reihen. Die besonders zahlreichen Teilstücke aus den Gebieten französische Literatur und Geschichte sind zum großen Teil aussortiert und in der Zählung nicht berücksichtigt, ebenso einige ruinöse Bände. - Auch die Buchblöcke teils mit Wurmspuren, insgesamt aber wohlerhaltener Bestand. Eine Titelliste liegt nicht vor. Besichtigung wird empfohlen, ohne Rückgaberecht. VAT: *

Schätzw. 4.000 - 6.000 EUR

Judaica - Holocaust - Taslitzky, Boris. 111 Dessins faits à Buchenwald 1944-1945. Présentés par Julien Cain. Mit 111 (6 Porträts, 5 farbige) Tafeln. Paris, Bibliothèque Francaise, 1945/46. Titel, Druckvermerk, 11 Bl. (Vorwort), 4 Bl. (Inhalt und Kolophon). 25 x 22 cm. Lose in illustrierter Original-Kartonage (Rücken mit Einrissen, angestaubt, hinterer Deckel mit Wasserrand, Mappenflügel teils fehlend). Eins von 500 (GA 3200) nummerierten Exemplaren auf "véline pur fil du Marais". - Bildunterschriften in Französisch, Englisch und Russisch. Titelblatt und Vorwort auf Französisch. - Boris Taslitzky (1911-2005) begann im Alter von fünfzehn Jahren zu malen und besuchte zwischen 1925 und 1933 die Académie Montparnasse und die École des Beaux-Arts in Paris. 1933 trat er der Vereinigung der revolutionären Schriftsteller und Künstler bei, wo er Generalsekretär der Sektion der Maler und Bildhauer wurde. 1935 wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei. 1936 nimmt Taslitzky an der Ausstellung teil, die Picasso, Léger, Matisse, Braque, Jean Lurcat, Laurens und Pinion im Foyer des Alhambra-Theaters zusammenführt. Im Juni 1940 wird er gefangen genommen, konnte im August fliehen und schloss sich der Résistance an. Im November 1941 wird er erneut verhaftet, zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt und am 31. Juli 1944 nach Buchenwald deportiert, wo es ihm gelingt, etwa zweihundert Zeichnungen anzufertigen, die das Leben in den Lagern zeigen. "Wenn ich in die Hölle komme, werde ich Skizzen machen. Außerdem habe ich Erfahrung, ich war dort und ich habe gezeichnet!" sagte er später. - Nur teils leicht gebräunt bzw. minimal angerändert. VAT: *

Schätzw. 500 - 750 EUR

Biologie - Zoologie - Jardine, William. Illustrations of the British Salmonidae with Descriptions. Mit 12 altkolorierten Kupfertafeln von W. H. Lizars nach Zeichnungen von Jardine sowie 4 (1 kolorierten) Textvignetten (3 gestochen, 1 in Holzschnitt). Edinburgh, Selbstverlag, 1839-41. 12 Bl. Text (ohne den meist fehlenden Titel), Seidenhemdchen für die Tafeln erhalten. 64 x 50 cm. Ungebunden in 2 Original-Halbledermappen mit goldgeprägten Deckeltiteln (etwas berieben, bestoßen und lichtrandig, Kapitale beschabt, 1 Gelenk etwas eingerissen, Schließbänder fehlen). Einzige Ausgabe, eines von etwa 70 fertiggestellten Exemplaren. - Nissen, ZBI 2092 - Jackson & Davis, Sir William Jardine. A Life in Natural History, S. 60-62. - Eine der fundiertesten Studien über englische und irische Lachse, Forellen und verwandte Arten, zugleich eines der schönsten Fischbücher überhaupt. Jardine fertigte die Zeichnungen sofort nach dem Fang am Wasser an, für die schnell verblassende Färbung der Fische gewann er den Koloristen von John Gould, Gabriel Bayfield. Die Darstellungen sind lebensgroß und in jedem Detail von feinster Ausführung. - "Jardine was the foremost ichthyologist in Scotland, perhaps even in the United Kingdom, in the nineteenth century. He was a fine fisherman and fished the Annan, which flowed through his grunds in Dumfriesshire, and the best stretches of the Tweed when he lived for three years at St Boswells, Roxburghshire. One of his aims was to establish the life cycles of the salmon and the sea trout ... His interest in fishing and fisheries led to his appointment as one of the royal commissioners to the Salmon Fisheries Survey of England and Wales in 1860." (Jackson & Davis, S. X). - Textblätter und Tafeln ausgezeichnet erhalten. VAT: *

Schätzw. 16.000 - 24.000 EUR

Einbände - Norvins, Jacques de Montbreton de. Histoire de Napoléon. Onzième édition. 2 Bände. Mit zahlreichen Stahlstichtafeln und Karten. Paris, Bureau des Publications illustrées, 1839. 2 Bl., 535 S.; 2 Bl., 528 S. 24,5 x 15,5 cm. Cremefarbene Lederbände signiert: "Noulhac rel. 1919" auf fünf Bünden mit Rückenvergoldung, dreifachen vergoldeten Deckelfileten, vergoldeten Steh- und Innenkantenfileten, und vier bemalten Platten auf den Deckeln sowie vier bemalten Doubluren auf den Platten signiert: "Rollince 1919" bzw. "J. Rollince del. 1919" auf den Innendeckeln. (Platten auf den Außendeckeln etwas fleckig und mit leichten Kratzspuren, wenige kleine Fehlstellen im Leder der Umrahmung, wenige kleinste Stoß spuren an den Stehkanten). In dieser Form wohl einzigartiges Beispiel eines "sprechenden Einbands" ("reliure parlante"). - Das Buch selbst ist nicht selten, wenig interessant ist die Ausgabe an sich und diente bei unserem Exemplar vermutlich vorrangig, um der Einbandgestaltung das Thema "Napoleon" vorzugeben. Man kann wohl davon ausgehen, dass die beiden Bücher für einen Auftraggeber oder in Hinblick auf eine Ausstellung hergestellt wurden, möglicherweise für den "Salon de la Société des Artistes Français" von 1919. - Die Einbände entstanden in Zusammenarbeit des Meisters Henri Noulhac (1866-1931) und der Jeanne Dinet-Rollince (1865-1947), Schwester des Malers Étienne Dinet und dessen Biographin, die für ihre eigenen Arbeiten das Pseudonym Rollince (anagrammatisch für ihren Ehenamen Cornille) benutzte. - "Noulhac war ein hochbegabter Handwerker. Er hatte sich ursprünglich auf schlichte Ledereinbände (die sog. 'jansenistischen Einbände') und Kopien von romantischen Einbänden aus dem achtzehnten Jahrhundert spezialisiert. ... Noulhac hatte nicht den Ehrgeiz, sich einen Namen speziell als Bucheinbandgestalter zu machen, was er später bedauerte." (Duncan/Bartha, Jugendstil und Art Déco Bucheinbände, München 1989, S.195; Beispiele seiner Arbeiten: Abb. 190-193 des Standardwerks). - Noulhac arbeitete für die bedeutendsten Sammler seiner Zeit, H. Béraldi war sein Hauptauftraggeber. "In den 20er Jahren dieses (das ist: 20.) Jahrhunderts entwickelte sich Noulhac zu einem ausgezeichneten Lehrer; zu seinen Schülern gehörten u.a. Rose Adler und Madeleine Gras." (ebda). - Jeanne Dinet-Rollince zählte nicht zu den Schülerinnen des Meisters, jedoch besaß sie eine Affinität zur Kunstbuchbinderei. In der auch vorliegend verwendeten Technik des von ihr entwickelten "velin émaillée" sind in Zusammenarbeit mit Léon Gruel entstandene Einbände nachweisbar, jedoch jeweils nur ein Band, dazu relativ weniger aufwendig gebunden. Darüber hinaus schuf sie u.a. künstlerisch gestaltete Tischlampen in Buchform, die heute hoch gehandelt werden. Um ihr eine größere Bekanntheit zu sichern, war ihr Ouvre jedoch insgesamt wohl zu klein und stilistisch zu individuell; sie ist keiner der zeitgenössischen Schulen bzw. Richtungen in der Kunst und Kunstbuchbinderei zuzurechnen. - Für die vorliegenden Bände schuf sie insgesamt acht Blätter in der Technik des von ihr entwickelten und wohl allein eingesetzten "velin émaillée", sämtlich Unikate; auch die auf den ersten Blick identisch erscheinenden Deckelmotive. Die Doubluren zeigen im Rund Stationen aus Napoleons Leben, umgeben von Ornamenten im Stil des Empire. Noulhac, der "hochbegabte Handwerker", fasste die Blätter perfekt in die Umrahmungen ein, für die Rückenverzierung wählte er Stempel mit dem Motiv der Biene, Napoleons Wappentier. - Text etwas stockfleckig, teils ein schmaler Feuchtrand vom Kopfschnitt her. VAT: *

Schätzw. 1.600 - 2.400 EUR