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Impressionistische und moderne Gemälde

Empfohlene Lose

Isaac LICHTENSTEIN (Lodz 1889 - 1981) - Selbstporträt des Künstlers in seinem Atelier Entstanden im Jahr 1923 Öl auf Leinwand 76 x 61 cm Signiert in der unteren linken Ecke "Lichtenstein". Auf der Rückseite des Gemäldes signiert und datiert "L. Lichtenstein 1923". Auf der Rückseite des Keilrahmens das Etikett des Auktionshauses Chayette et Cheval Isaac Lichtenstein wurde 1889 in Łódź in Polen in einer jüdischen Familie geboren. Er lernt zunächst an der Schule von Juri Pen in Witebsk, genau dort, wo Chagall begonnen hatte, die jüdischen Viertel des Schtetl zu malen. 1906 besuchte er die Akademie in Krakau und um 1908-1910 die Bezalel-Kunstschule in Jerusalem, die von Boris Schatz und Samuel Hirshenberg geleitet wurde. Er reiste 1911 nach Paris und 1912/1913 nach Israel, bevor er sich 1914 in La Ruche in Paris niederließ. Dort schloss er sich mit jüdischen Künstlern aus Osteuropa wie Pinchus Kremègne, Henri Epstein, Marek Szwarc und Léon Indenbaum zusammen. Er war einer der Mitbegründer von "Machmadim ", einer jüdischen Kunstzeitschrift. Kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs kommt Lichtenstein mit Lazar Berson, der 1915 das Ben Uri Museum gründet, nach London. Lichtenstein ist eines der Gründungsmitglieder des Museums. Anschließend lässt sich Lichtenstein während der gesamten Kriegszeit in New York nieder und beteiligt sich an zahlreichen literarischen und künstlerischen Publikationen. Ab 1920 pendelte Lichtenstein zwischen London, Polen, Paris und den USA, wo er den größten Teil seines Lebens verbrachte. Er gründete unter anderem den Verlag Machmadim, der künstlerische Bücher in jiddischer Sprache herstellte. Isaac Lichtenstein schuf dieses Selbstporträt 1923 in einem Atelier. E.V

Schätzw. 1.000 - 1.500 EUR

Milivoy UZELAC (Mostar 1897- Paris 1977) - Die Fruchtträgerinnen Öl auf Isorel 53,5 x 39 cm Signiert unten links "Uzelac". Der aus Kroatien stammende Maler, Zeichner, Plakatkünstler und Illustrator Milivoy Uzelac ist ein Pionier der modernen Kunst. Er besuchte zunächst die Kurse von Professor Oton Ivekovic an der Kunstakademie in Zagreb, brach sie aber ein Jahr später ab, weil sie ihm zu akademisch erschienen. Von 1915 bis 1923 arbeitete er in Prag und Zagreb in einem expressionistischen Stil. Zusammen mit den jungen Expressionisten aus Zagreb (Vilko Gecan, Marijan Trepse und Vladimir Varlaj) nahm er am 7. Frühlingssalon teil; sie wurden als die Gruppe der Vier bezeichnet. Uzelac saugte damals die Werke von Manet, Cézanne, Gauguin, den Fauves, Picasso, Braque und den Nabis in sich auf. Die tschechische Avantgarde, die von Künstlern wie Othon Coubine, Emil Filla und den deutschen Expressionisten wie Kirchner oder Schmidt-Rottluff angeführt wurde, prägte seine künstlerische Ausrichtung stark. Milivoy Uzelac reiste 1921 zum ersten Mal nach Paris und wohnte im Stadtteil Montparnasse. Sein Werk nahm neokubistische Formen an, die von der Arbeit André Lhotes beeinflusst waren, dessen Akademie sich in der Nähe von Montparnasse befand. 1923 ließ sich Uzelac in dem Vorort Malakoff nieder und erhielt zahlreiche Aufträge. Er stellte bis 1944 im Salon d'Automne und bis 1940 im Salon des Indépendants aus. Er führte ein intensives Leben, arbeitete tagsüber und pflegte nachts ein dichtes soziales Leben. Ab den 1930er Jahren begann Uzelac, sich häufig in Südfrankreich aufzuhalten, und malte oft Varianten desselben Motivs. Seine besondere Vorliebe gilt Motiven, bei denen das Meer eine zentrale Rolle spielt. Er schuf zahlreiche Darstellungen von Badenden, Meereslandschaften und Wassersportszenen. E.V

Schätzw. 4.000 - 5.000 EUR

Georges MERKEL (Lvov 1881 - Vienne 1976) - Porträt von Herrn Paul Rolland Um 1942 Öl auf Leinwand 73 x 60 cm Signiert in der unteren rechten Ecke "Merkel". Auf der Rückseite, auf dem Keilrahmen, der Stempel des Wiener Keilrahmenhändlers "Aug. Petzel Wien". Provenienzen: Ehemalige Sammlung Paul Rolland Durch Nachkommenschaft, Sammlung der Familie von Paul Rolland. Privatsammlung Toulouse Privatsammlung Paris Georges Merkel, mit bürgerlichem Namen Jerzy Merkel, wurde 1881 in Lviv in eine einfache Familie geboren. Er nahm Unterricht an der Kunstgewerbeschule in Łódź unter der Leitung von Josef Mehoffer und Stanislas Wyspianski. Dank der Unterstützung eines Freundes wurde er 1903 in die Akademie der Schönen Künste in Krakau aufgenommen und erhielt nach zwei Jahren eine Silbermedaille. Von Paris angezogen, ließ er sich von 1905 bis 1908 dort nieder und entdeckte den französischen Klassizismus; die Malerei von Claude Poussin und Puvis de Chavanne prägte seinen Geist. Er kehrte 1908 nach Krakau zurück, ließ sich aber im Jahr darauf wieder in Paris nieder und blieb dort bis 1914. Während des Ersten Weltkriegs trat er in die österreichische Armee ein. Er wird schwer verwundet und läuft Gefahr, sein Augenlicht zu verlieren. Von 1917 bis 1938 lebt und arbeitet der Künstler in Wien. 1938 kehrt er nach Paris zurück. Während der Besatzung flüchtet Georges Merkel und versteckt sich in Montauban. Nach dem Krieg kehrt der Künstler nach Paris zurück und lässt sich in Le Plessis-Robinson nieder. Gelegentlich hält er sich in Cagnes und an der Mittelmeerküste auf. Der Künstler verbrachte seine letzten Jahre in Wien, wo er 1976 starb (2). Georges Merkel porträtiert Paul Rolland als Zeichen des Dankes für seine wertvolle Hilfe. Tatsächlich spielt Paul Rolland eine entscheidende Rolle, indem er den Künstler, der sich während der Besatzung in Montauban versteckt hält, schützt und unterstützt. Der Schriftsteller, Bibliograf, Journalist und Kunstkritiker Paul Rolland wurde 1881 in Montpezat-de-Quercy geboren. Er ließ sich 1910 in Montauban nieder, wo er Büroleiter in der Präfektur des Departements Tarn et Garonne wurde. Da er sich leidenschaftlich für Literatur und Kunst interessierte, setzte er sich für die Unterstützung der Akteure der Kunst- und Literaturszene in seiner Region ein. Er ist insbesondere einer der Gründer der Zeitschrift "Oc", die okzitanische Schriftsteller unterstützt, und pflegt Kontakte zu Künstlern wie François Félix Bouisset, Marcel Lenoir und Antoine Bourdelle. Seine Frau ist die Malerin Lucie Émilienne Rolland-Rotgès. Georges Merkel porträtiert hier den Schriftsteller Paul Rolland mit seiner engagierten Stirn und seinem tiefen Blick. Der Hintergrund enthüllt die Landschaft von Montalban. E.V (2) Quelle: Georg Merkel zum 80. Geburtstag, Ernst H. Buschbeck, Februar-März 1961 Oberes Belvedere, Wien, S.1-3.

Schätzw. 3.000 - 4.000 EUR