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Skulpturen, Marmor und Bronzen

Holz, terrakotta, gips, stein, elfenbein, marmor, metall, bronze: die auktionen für skulpturen, marmor und bronze vereinen kunst und materie.
Bei diesen auktionen steht die klassische skulptur im mittelpunkt, von den bronzestatuetten der italienischen renaissance über die porträts aus weißem marmor von jean-antoine houdon bis hin zu den terrakotta-büsten von augustin pajou. Von der jungfrau maria mit kind bis hinzu den tierskulpturen von antoine-louis barye, rembrandt bugatti und françois pompon. Auch moderne und zeitgenössische bildhauer begeistern uns bei den auktionen. Insider und nicht unbekannte in dieser speziellen und beliebten kategorie von skulpturen, marmor und bronze sind: auguste rodin, camille claudel, aristide maillol, alexander calder, niki de saint phalle und jean tinguely, arman, césar und alberto giacometti. Wussten sie? Hundert jahre nach dem tod von auguste rodin erzielte ein patinierter bronzeabzug des ewigen frühlings, der von diesem bildhauer genie signiert war, bei drouot einen preis von fast 2 millionen euro.

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A MONUMENTAL AND IMPRESSIVE ITALIAN SCULPTED LIMESTONE GROUP OF BACCHUS WITH A SATYR, FIRST QUARTER 20TH CENTURY - Der Gott des Weines nackt und stehend dargestellt, einen Becher in der erhobenen rechten Hand, das Satyrkind zu seinen Füßen 250 cm hoch. Auf einem Sockel aus Kalkstein mit rechteckigem Querschnitt und profilierten Oberkanten und Sockel. 100 cm. hoch, 350 cm. hoch insgesamt. Es scheint, dass der Bildhauer dieser auffälligen Kalksteingruppe stark von Michelangelos Marmor-Bacchus von 1496-7 beeinflusst war, in dem der Meister den Weingott in einer taumelnden, betrunkenen Haltung darstellte. Die Inspiration für das Werk scheint die Beschreibung einer verschollenen Bronzeskulptur von Praxiteles in der Naturgeschichte von Plinius dem Älteren zu sein, die "Bacchus, Trunkenheit und einen Satyr" darstellte. Das Gefühl der Unsicherheit, das sich aus einem hohen Schwerpunkt ergibt, findet sich in einer Reihe späterer Werke des Künstlers wieder, vor allem im David Wenn überhaupt, dann ist die Darstellung der berauschten Unsicherheit des Gottes in diesem Los noch stärker betont, sein Oberkörper wölbt sich fast unwillkürlich nach links in einem offensichtlich überreaktionären Versuch, das Gleichgewicht zu halten. Die deutlicher dargestellte Trunkenheit wird durch die unterschiedliche Behandlung der Augen im Verhältnis zum Trinkbecher noch unterstrichen. In Michelangelos Bacchus versucht der Gott scheinbar, seine Augen konzentriert auf den Skyphos vor ihm zu richten, was ihm auch gelingt, während in dem hier angebotenen Beispiel eher eine Verengung der Augen zu erkennen ist, eine Andeutung der verschwommenen Sicht, die eher mit einem fortgeschrittenen Rausch in Verbindung gebracht wird, der kurz vor dem Zusammenbruch eintritt. In dieser Hinsicht handelt es sich bei der hier gezeigten Darstellung um einen weniger raffinierten und insgesamt animalischeren Bacchus. Dieser Bacchus hat eine ausgeprägtere Muskulatur als das raffiniertere, dem Antinoos ähnelnde Modell im Museo Nazionale del Bargello und vor allem eine Schambehaarung, was bei Michelangelo nicht der Fall war. Die Darstellung des Weingottes als barbarischere Figur in diesem Fall ist daher mit ziemlicher Sicherheit beabsichtigt.

Schätzw. 18.000 - 25.000 EUR