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Deckenlampen und Aufhängungen

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Einzigartiger, monumentaler Hirschbrunnen für das "Porzellan-Palais" zur Leipziger Frühjahrsmesse 1921 20-tlg.; unmontiert. Weißporzellan. Zu drei Seiten getreppte, zweietagige Anordnung von flach gemuldeten Becken mit schnabelartig geformten Ausgüssen über drei großen Bassins, vertikal gegliedert durch geschweifte Blattstege mit teilw. abnehmbaren Cachepots. Zentral aufsteigender, ovaler Säulenschaft mit vier, gekrümmt hervortretenden, blattförmigen Ausgüssen und kapitellartigem Abschluss. Als Bekrönung die majestätisch anmutende Figur eines stehenden Hirsches über Baumstütze auf profiliertem Ovalsockel. Die Geweihkrone abnehmbar. Umlaufende Gestaltung aus stark reliefplastischem Blattwerk. Entw. Hugo Meisel. Entw.-Monogr. "HM" mit Dat. (19)21. Partiell rest.; Minim. best.; Unterglasurblaue Manufakturmarke. Ges. Brunnen-H. ca. 260 cm. Ca. 158 x 115 cm. Figuren-H. 105 cm (mit Geweih). Diese imposante Brunnenanlage war Teil der aufsehenerregenden, von der Presse hochgelobten Raumgestaltung des zur Frühjahrsmesse am 6. März 1921 in Leipzig eröffneten, sog. "Porzellan-Palais". Eine weitere Ausformung dieses Brunnens ist nicht bekannt. An der Einrichtung waren unter Leitung von Prof. Hans Poelzig maßgeblich die Modelleure Hugo Meisel (1887 - 1966) und Arthur Voigt (1870-1947) beteiligt, die zudem insgesamt 16 Tierplastiken von enormer Größe fertigten. Darüber hinaus entwarfen die Architekten Hans Poelzig und Gustav Partz in Zusammenarbeit mit Marlene Moeschke elektrifizierte Standleuchter, Decken- und Wandleuchter sowie Konsolen aus Porzellan, die zum Teil eine Höhe von bis zu 250 cm aufwiesen. Diese, in der Volkstedter Porzellanmanufaktur gefertigten Exponate erregten großes Aufsehen beim Publikum, das "die Beleuchtungskörper in ihrer Vielgestaltigkeit und faszinierenden Lichtwirkung" sowie die "merkwürdig grotesken" und pathetisch-expressiven, übermäßig großen Tierfiguren bewunderte. Die Fertigung stellte eine besondere technische Herausforderung dar, die weitreichende, handwerkliche Erfahrung voraussetzte. Noch heute sind sie Inbegriff technischer und künstlerischer Meisterleistung. Der Großteil der Stücke wurde in Weiß belassen, etliche zudem in kräftig akzentuierten Farben bemalt. Vgl. Schöne, in Porzellanland Thüringen, S. 243ff.; Kat. Schwarzburger Werkstätten, S. 272 ff.; Fritzsche, Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur, S. 211f.; Zimmermann, in Deutsche Kunst und Dekoration, Bd. 49, 1921 - 1922, S. 46ff.; Porzellanland Thüringen, S. 243ff, Kt. Grassi-Museum, Jugendstil, S. 58. Provenienz: aus dem Nachlass einer bedeutenden norddeutschen Privatsammlung. A rare monumental 260-centimetre-high multi-piece porcelain fountain crowned by a large figure of a stag for the Leipzig Spring Trade fair 1921.Monogrammed and dated. Partly restored. Minor chipped. Underglaze-blue manufacturer's mark. Thüringen. Volkstedt-Rudolstadt. Aelteste Volkstedter Porzellanmanufaktur. Um 1921.

Schätzw. 36.000 - 72.000 EUR