Stühle

Empfohlene Lose

Äußerst seltener eleganter Salonstuhl "Coquelicot" von Carlo Bugatti Flächendeckend mit Pergament belegter Holzkern. Durchbrochen gearbeitete, geprägte Kupferapplikationen sowie zarte polychrome Bemalung. Feingliedriges Gestell aus scherenartig angeordneten Vierkantstreben, seitlich durch Tondi verbunden als Träger für flache Sitzfläche mit schräggestellter, segmentförmiger Zarge. Korrespondierende Rückenlehne aus leicht geschweiften Streben sowie rechteckigem oberen Abschluss. Sitzfläche und Lehne aus gespanntem Ziegenleder mit feinen, ornamental angeordneten Mohnblüten, von breiten Ornamentbändern begrenzt. Umlaufend zarte Friese aus stilisierten Libellen in Rot und Blau sowie teilw. Gold. H. 97 cm. 40 cm x 45 cm. Sitz-H. 43 cm. Carlo Bugatti (1856-1940) schuf mit seinen extravaganten Möbelkreationen und raffinierten Designs vom ausgehenden 19. bis ins frühe 20. Jh. hinein einen völlig eigenständigen und unverwechselbaren künstlerischen Stil, in dem er Anspielungen auf verschiedene Kulturen, wie etwa ein ausgeprägtes maurisches Formenvokabular frei mit der zarten, ornamentalen Linienführung des Jugendstils verband. Das oben aufgeführte Stuhlmodell präsentierte Bugatti erstmals 1902 auf der Esposizione Internazionale d'Arte Decorativa Moderna in Turin gemeinsam mit einem Damenschreibtisch. Die vollständig mit Pergament bespannten Möbel verbargen die konstruktiven Details und kündigten einen neuen stilistischen Höhepunkt seines Schaffens an. Eine Ausführung des Möbels befindet sich in der Sammlung von Alain Lesieutre, Paris. Vgl. hierzu Abb. in: Dejan: Carlo-Rembrandt-Ettore-Jean Bugatti, 1981, S. 76 sowie Marie-Madeleine Massé: "reConnaître Carlo Bugatti", 2001, S. 57 sowie Marie-Madeleine Massé: "Carlo Bugatti au Musée d'Orsay, 2001, S. 64f. Ein weiterer Salonstuhl "Coquelicot" versteigert in Auktion Schloss Ahlden 2021, Auktion 181, Lot 398. An extremly rare Italian painted and partly gilt parchment chair "Coquelicot" with embossed copper by Carlo Bugatti. Italien. Mailand. Carlo Bugatti. Um 1902.

Schätzw. 95.000 - 190.000 EUR