Marmorskulpturen

Empfohlene Lose

Höfischer Prunktisch nach Entwürfen des Architekten Constantin Uhdes für das Herzogliche Residenzschloss Braunschweig Holz, vollplastisch geschnitzt und vergoldet. Allumsichtig passig geschweifte, kannelierte Zarge aus Volutenmotiven und Akanthusblatt. Auf den ausgezogenen Ecken vollplastisch gestaltete Adlerköpfe mit ausgebreiteten Schwingen auf geflammten Kugelelementen sowie kräftigen, mehrfach gegliederten Balusterbeinen. Erg. gering überstehende, allseitig profilierte Deckplatte aus cremefarbenem Kalkstein. Brandstempel "H.R.Schl.". H. 77 cm. 161 cm x 85 cm. Provenienz: ehemals aus dem Inventar des Herzoglichen Residenzschlosses, Braunschweig. Nördliches Audienzzimmer, ab 1914 Privatbesitz. Nach dem großen Schlossbrand von 1865 erfolgte im Zuge des Wiederaufbaus bis 1868 auch eine umfassende Neuausstattung der Schlossräume, deren entwerferischer Anteil maßgeblich bei dem Braunschweiger Architekten Constantin Uhde (1836-1905) lag. Uhde entwarf betont körperhafte eklektizistische Möbel mit stark spätklassizistischen Bezügen. Anlässlich des Goldenen Thronjubiläums von Herzog Wilhelm 1881, wurden erneut einige hochrangigste Möbel nach Entwürfen Uhdes angefertigt - neben der gesicherten Entwurfstätigkeit Uhdes an dem Thronsessel, ist diese auch für den vorliegende Prunktisch anzunehmen. Der Brandstempel "H. R. Schl." für Herzogliches Residenzschloss wurde zwischen 1885 und 1895 verwendet. Vgl. Wedemeyer/Willemsen: Braunschweiger Hofkultur 1830-1918, S. 394 sowie Abb. Kat.-Nr. 244. A courtly Brunswick gilt wood table from the inventory of the residence palace Brunswick. Top added later. Braunschweig. Um 1880.

Schätzw. 2.400 - 4.800 EUR

Große seltene Meissen Figurengruppe "Raub der Jugend" Auf ovalem, rocailleförmig gerahmtem und mit plastischen Blüten und Blättern belegtem Sockel konzipierte, dynamisch bewegte Gruppe. Der schwebend dargestellte geflügelte, langbärtige Chronos als Gott der Zeit, mit seinen Armen Venus, Göttin der Schönheit umklammernd. Am Boden hockender, weinender Amor mit Fackel. Rückseitig liegender Totenschädel als Symbol der Vergänglichkeit. Polychrome Malerei mit Goldstaffage. Entw. Max (Georg) Rossmann, 1889 nach der Marmorskulptur "Die Zeit entführt die Schönheit" (auch betitelt als "Boreas entführt Oreithyia") von Pietro Balestri (Balestra). Modell-Nr. O 144. Unw. rest.; Schwertermarke. H. 49 cm. Der italienische Bildhauer Pietro Balestri (Balestra), auch genannt Pietruccio, gehörte der Schule Berninis an. Nach langjähriger Tätigkeit für Königin Christina von Schweden, verschlug es ihn nach Dresden. Unter der Regentschaft von August dem Starken schuf er einige Marmorskulpturen nach antikem Vorbild, die zunächst im Garten des Japanischen Palais aufgestellt waren und später in den Großen Garten des barocken Dresdner Palais umgesetzt wurden. Die Mehrzahl der in Dresden geschaffenen Skulpuren Balestras gingen während des Siebenjährigen Krieges verloren. Maximilian Georg Rossmann (1861 Vohenstrauß/Oberpfalz - 1926 Amorbach/Unterfranken) schuf neben dieser Gruppe zudem die "Allegorie der Wachsamkeit" (Modell-Nr. O 169) zur Ausformung in Porzellan nach einem Modell von Lorenzo Mattielli. Vgl. Thieme-Becker, II, S. 408f. und XXIX, S. 78. A large rare porcelain figure group "The rape of the Youth" modelled by M. Rossmann after P. Balestra. Insignificantly restored. Crossed swords mark. Meissen. Um 1900.

Schätzw. 12.000 - 24.000 EUR

Große seltene Meissen Figurengruppe "Brüderchen und Schwesterchen" Auf rechteckiger, gekehlter und goldkonturierter Plinthe stehendes Mädchen in ländlicher Kleidung aus einem, zartgelben Rock mit Indianischem Blumenmuster, weißer Bluse und blauem Mieder. Das lange hellbraune Haar ist seitlich in lockeren Zöpfen geflochten. Sie senkt ihren Blick zu einem Reh, das verwunschene Brüderchen, das sie fürsorglich füttert. Polychrome Malerei. Entw. Johann Christian Hirt, 1881. Nach einer Märchenfigur der Brüder Grimm. Entw.-Bez. "J. Hirt". Modell-Nr. M 163. Unw. rest.; Schwertermarke. H. 48 cm. Der 1836 in Fürth geborene Bildhauer Johann Christian Hirt (1836 - 1897) studierte ab 1855 an der Münchner Akademie Klassische Plastik bei Max von Widnmann. Bekannt wurde er vor allem durch Aufträge für Statuen, u.a. an öffentlichen Denkmälern und Gebäuden. Für König Ludwig II. von Bayern fertigte er einige Marmorskulpturen zur Ausstattung der Schlösser Linderhof und Herrenchiemsee. Er schuf allegorische sowie mythologische Figuren sowie zahlreiche Modelle aus der deutschen Sagenwelt und Dichtung. Die Meissener Manufaktur führte 1881 einige von Hirts großplastische Figuren aus. Im Jahre 1888 erwarb sie einen Tafelaufsatz und Leuchter für die Kunstgewerbeausstellung in München. Vgl. Jedding, Meißener Porzellan, S. 150, Thieme-Becker, XVII, S. 144. A rare large early 20th C. porcelain figure group modelled by J. Chr. Hirt. Insignificantly restored. Crossed swords mark. Meissen. Anfang 20. Jh.

Schätzw. 12.000 - 24.000 EUR