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KLAPPVISIER EINER BECKENHAUBE ODER HUNDSGUGEL Ende 14. Jh. Eisen, teilweise etwas korrodiert, aus einem Stück schnauzenartig vorgetrieben, im Verlauf einer alten Reparatur wurden beidseitig Fortsätze mit zwei Scharnieren eingenietet. Die langrechteckigen Sehschlitze sind bogenförmig. Die Unterkanten der Sehschlitze gehen in hervortretende, gekantete Wulsten über. Nasenfläche des Visiers durch drei Kanten symmetrisch geteilt. Die Visierspitze seitlich von ca. 40 kreisrunden kleinen Löchern durchbrochen. Zweiteilige aus langrechteckigen Schlitzen bestehende Mundöffnung. H 15 cm, Gewicht 0,809 kg. Ausserordentlich seltenes Visier. Die Hundsgugel war der charakteristische Helm der Österreicher in der Schlacht bei Sempach 1386, in der Luzerner Bilderchronik des Diebold Schilling von 1513 deutlich abgebildet. Die anfänglich absteckbaren Visiere erhielten im Verlauf der Zeit seitliche Scharniere. Vgl. Walter Schaufelberger: Kriegsführung und Kriegertum zur Sempacherzeit (1385-1389), GMS Heft Nr.4, 1986. Schweiz. Landesmuseum Zürich Jahresbericht 1966, S.20, 21, 57 und Abb. 42, Hundsgugel. Nolfo di Carpegna: Antiche Armi dal sec. IX al XVIII già Collezione Odescalchi, 1969, S. 7, Nr. 22. R. Wegeli: Schutzwaffen, Bern 1929, S. 20, 21, 25, Nrnr. 37, 38. Provenienz: - Slg. Karsten Klingbeil (1925-2016), Berlin.

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