1414 

GANZER HARNISCH Deutsch um 1580. Eisen blank, Messingnieten, bestehend aus: Sturmhaube, einteilige Glocke mit hohem Kamm, Mittelgrat, in spitz endenden Augenschirm übergehend, gebörtelter Rand. Nackenschirm eingenietet. Wangenklappen mit Punktdurchbrechungen, Ränder gebörtelt. Federhülse. Harnischkragen, zweiteilig, einfach geschobener Halsausschnitt, gebörtelt. Brust, gewölbt, Mittelgrat, tiefer Tapul, Halsausschnitt gebörtelt, geschobene Armausschnitte. Bauchreifen, daran angeschnallt zwei zehnfach geschobene Knieschösse. Rücken, Gesässreifen. Armzeug mit sechsfach geschobenen Schultern, Oberarmzeug geschlossen, offene Muscheln, Unterarmzeug aufklappbar, Scharnier und Druckverschluss. Handschuhe mit kurzen, geschlossenen Stulpen, Handrücken fünffach geschoben, Buckel mit Zierkerben, Daumen und Finger geschuppt. Beinzeug, Kniebuckel. Aufklappbare Beinröhren mit achtfach geschobenen Schuhen. Sorgfältig restaurierter Harnisch, Belederung erneuert. Inklusive Ständer. H 174 cm. Provenienz: - Auktion Galerie Fischer Luzern, 2011, Nr. 290. - Schweizer Privatsammlung Dieser Rüstungstyp wird in der Literatur als leichter Feldharnisch bezeichnet. Auch in der Eidgenossenschaft bei Offizieren gebräuchlicher Harnisch mit dem selten vorhandenen Beinzeug, elegante Form; seltene Vollständigkeit. Vgl. Harnische im Alten Zeughaus Solothurn, Rudolf Wegeli: Katalog der Waffen-Sammlung im Zeughause zu Solothurn, 1905.

zurich, Schweiz