1482 

PERKUSSIONSPISTOLENPAAR Schweizerisch, um 1810/35, Bern, Franz Ulrich. Achtkantläufe gebläut (L 20,1 cm), Kal. 12 mm, feine Haarzüge, sig. „Ulrich in Bern“, auf der Laufangel verstellbares Visier, geschobenes Linsenkorn auf Balken, Schwanzschrauben durch Goldzierbänder abgegrenzt. Vorliegende Kettenschlösser um 1835 von Steinschloss auf Perkussion transformiert, Hahnen mit Tierköpfen. Schlossplatten sig. „F.Ulrich / in Bern“. Abzüge mit Stechern. Eisengarnitur gebläut, zwei Ladestockpfeifen, Knaufplatten mit aufgesetztem vierblättrigen Silberdekor. Nussbaumschäfte, Griffe mit Fischhaut verschnitten, Knaufbasis ornamental beschnitzt, Stahlladestöcke. In zugehörigem innen mit rotem Stoff bespanntem Nussbaum-Kasten um 1835, Inhalt: Kugelzange, Pulvermass, Schraubenzieher, Putzstock. L 33,8 cm Kasten: 40,2 × 24 × 6,5 cm. Der aus Schwyz stammende Büchsenmacher Franz Ulrich (1771-1845) war von 1804 bis 1812 in Bern tätig und wurde 1812 zum Leiter der Gewehrmanufaktur Oberndorf ernannt. Seine vorzüglich gearbeiteten Präzisions-Faustfeuerwaffen waren international begehrt und finden sich unter anderem im Besitz des Marschalls Bernadotte dem späteren König Karl XIV. von Schweden oder von Feldmarschall Karl Philipp Fürst zu Schwarzenberg. Vgl. Schneider: Schweizer Waffenschmiede, Zürich 1976, S. 269-270. Eugène Heer: Der Neue Støckel, Schwäbisch Hall 1968, Bd. II, S. 1314.

zurich, Schweiz