LUIS DE VARGAS (Sevilla, h. 1505 - 1567) Kreuzabnahme
Öl auf Tafel
102 x 85 cm
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Beschreibung

LUIS DE VARGAS (Sevilla, h. 1505 - 1567)

Kreuzabnahme Öl auf Tafel 102 x 85 cm Das vorliegende Werk weist typische Merkmale der sevillanischen Schule der Mitte des 16. Jahrhunderts auf und kann eindeutig als Werk des Malers Luis de Vargas (1503-1568) angesehen werden, der es um 1565 malte. Vargas verbrachte einen Großteil seines Lebens in Italien, bevor er 1553 nach Sevilla zurückkehrte, wo er im Kreis der Anhänger Raffaels eine solide künstlerische Ausbildung in klassizistischem Geist erhielt. Dieses Gemälde der Kreuzabnahme gehört eindeutig zu Vargas' sevillanischer Periode, die fünfzehn Jahre dauerte und in der er wichtige Gemälde schuf, vor allem in der Kathedrale von Sevilla und auch in der Kirche Santa María la Blanca. In der letztgenannten Kirche malte Vargas um 1564-65 ein Altarbild zum Thema der Pietà, mit dem dieses Werk stilistisch eng verbunden ist. Die Komposition dieser Tafel ist zum Teil einem Stich von Marco Antonio Raimondi entnommen, der mehrere Versionen dieses Themas anfertigte, die alle Anhänger Raffaels in Rom inspirierten, darunter auch Vargas selbst zu jener Zeit. Die Komposition des vorliegenden Werks hat einen ausgeprägten pyramidalen Rhythmus, der von oben nach unten alle Protagonisten dieser dramatischen Episode umfasst, von den beiden männlichen Heiligen, Arimathäa und Nikodemus, die im oberen Teil den Leichnam Christi herabsteigen, bis zur Gruppe der Jungfrau, des Heiligen Johannes und der drei Marien, die im unteren Teil in trauernder Haltung warten. Zur Analyse dieser Kreuzabnahme ist auch ein Vergleich mit der ebenfalls um 1555 entstandenen und von Vargas signierten Tafel des Kalvarienbergs in der Kathedrale von Sevilla angebracht. In diesem Gemälde zeigen die anatomischen Ausdrücke der Figur des gekreuzigten Christus sowie die Gesten der Jungfrau und des Heiligen Johannes ein Repertoire an Haltungen, die mit denen der Kreuzabnahme völlig übereinstimmen. In der Anlage finden Sie eine Bescheinigung von Enrique Valdivieso González, Professor für Kunstgeschichte an der Universität von Sevilla.

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LUIS DE VARGAS (Sevilla, h. 1505 - 1567)

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