LÉONARD D'UDINE. Sermones aurei de sanctis. S.L.N.N. [Köln, Ulrich Zell], 1473. …
Beschreibung

LÉONARD D'UDINE.

Sermones aurei de sanctis. S.l.n.n. [Köln, Ulrich Zell], 1473. Infolio von [243] ff. in kaltgeprägtem rehbraunem Kalb, breite Roulette und Filets im Rand, zentrales Rechteck mit rautenförmigen Fleurons, stummer Rücken mit kalten Filets verziert (Pastiche-Einband). Zweiter Teil dieser wertvollen Inkunabel aus den Pressen des Kölner Prototypographen Ulrich Zell. Diese zweispaltige, in Rotunda-Gotik gedruckte Ausgabe ist eine der ersten vier Ausgaben des Werks. Im selben Jahr 1473 wurden in Köln drei Ausgaben veröffentlicht: zwei fast identische von Ulrich Zell und eine dritte von Johann Koelhoff, während in Venedig eine vierte Ausgabe von Franz Renner aus Heilbronn und Nicolaus aus Frankfurt erschien. Die Reihenfolge ihrer Veröffentlichung ist nicht bekannt. Leonardo von Udine war einer der wichtigsten dominikanischen Prediger des 15. Er predigte 1435 in Rom vor Papst Eugen IV. sowie in Venedig, Mailand und den wichtigsten Städten Italiens. Später war er Prior des Klosters St. Dominikus in Bologna und später Provinzial der Lombardei. In den Sermones de sanctis sind seine Predigten zu den Heiligen und Festen des gesamten Kirchenjahres zusammengefasst. Ulrich Zell aus Hanau (†1507) war der erste Drucker in Köln. Die Kunst der Typografie erlernte er vermutlich in Mainz in der Werkstatt von Fust und Schoeffer. Er ließ sich um 1463 in Köln nieder, doch sein erstes datiertes Werk stammt aus dem Jahr 1466. Ihm werden etwa 140 Drucke zugeschrieben, aber nur 9 tragen seinen Namen im Kolophon. Ein Exemplar, das vollständig in Rot und Gelb rubriziert und mit rot und blau gemalten Initialen verziert ist, darunter ein filigraner Schriftzug am Incipit. Sie enthält nur den zweiten Teil des Werkes (ff. 201-443), von der Himmelfahrtspredigt bis zum Kolophon: die ff. 1-200 fehlen, ebenso wie 25 Indexf. (ff. 445-469) und 2 leere ff. (ff. 444 und 470). Diese Besonderheit, die auch in anderen bekannten Exemplaren vorkommt, erklärt sich durch die Dicke des Werks: Es muss in zwei Bände aufgeteilt worden sein, von denen der erste verloren gegangen ist. Ein Exemplar in sehr gutem Zustand, mit einigen alten Randbemerkungen. Aus der Bibliothek von Augustin Seguin, mit Exlibris. Alte Reparaturen an den Rändern von etwa zehn Blättern, ohne dass Text fehlt; seltene fleckige oder verblasste Blätter; Rücken verblasst. ISTC il00151000 - Goff L-151 - CIBN L-123 - Pr 881 - HC 16128 - GW M17886.

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LÉONARD D'UDINE.

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