Georges ROUAULT (1871-1958)
Pierrot sitzend
Öl auf Papier auf Leinwand aufgezogen.
Signiert unten rechts.
56 x 30 cm
(Horizontale Spur im Papier über die gesamte Länge auf halber Höhe)
Provenienz :
- Galerie Yoshi, 8 avenue de Matignon, Paris.
- Privatsammlung G.D, erworben am 10. September 2004 vom Vorbesitzer.
Ausstellung :
- Shizuoka Art Gallery, Japan, "Die Georges Rouault Ausstellung", 21/05/1997 bis 29/06/1997, n°20
- Galerie Schmit, 396 rue du Faubourg Saint-Honoré, Paris, 14/04 bis 04/07/2008.
Bibliographie :
Bernard Dorival und Isabelle Rouault, "Rouault. L'œuvre peint", Band II, Éditions André Sauret, 1988, abgedruckt in schwarz-weiß unter Nr. 2062, Seite 182.
Zirkusakteure, Akrobaten, Clowns und Pierrots sind bevorzugte Themen in der Malerei Rouaults. Georges Salles schrieb im Vorwort des Katalogs zur Ausstellung im Musée National d'Art Moderne in Paris 1952 zu einem Meisterwerk des Malers, "Songe creux, 1946", das das Gesicht eines Pierrots darstellt: "Das Gesicht des Pierrots, in dessen Gestalt Rouault sich manchmal gerne selbst verkörperte, zeigt die verschiedenen Aspekte, die sein einsames Wesen je nach Tageszeit annimmt".
Auf unserem Bild sitzt Pierrot auf einem bescheidenen Hocker. Sein weißes, leuchtendes Kostüm kleidet dieses "Wesen der Einsamkeit": das voluminöse Tuch, das von zwei dünnen, zerbrechlichen Beinen getragen wird, ein unbeweglicher Körper und ein Gesicht von maskenhafter Ausdruckslosigkeit. Das ikonische Bild, das in einem kompakten und üppigen, in mehreren Schichten aufgetragenen Material verarbeitet ist. Die Farbe ist in schwarze Linien eingebettet, wie bei den Fenstern einer Kathedrale, eine Technik, die der junge Rouault schon in seiner Jugend studiert hatte.
Zu diesem außergewöhnlichen Werk fügen wir ein Fragment aus dem Vorwort von Jean Leymarie zum Katalog der Retrospektive von 1971 hinzu: "Sein Werk lässt den übernatürlichen Glanz des Lichts durch die irdische Dicke des Materials scheinen".
