WOLF VOSTELL (Leverkusen, Germany 1932 - Berlin, 1998). WOLF VOSTELL (Leverkusen…
Beschreibung

WOLF VOSTELL (Leverkusen, Germany 1932 - Berlin, 1998).

WOLF VOSTELL (Leverkusen, Deutschland 1932 - Berlin, 1998). Ohne Titel, 1990. Mischtechnik auf Papier. Signiert und datiert in der rechten unteren Ecke. Maße: 35 x 46 cm; 61 x 73 cm (Rahmen). Das vorliegende Werk setzt die stilistischen Leitlinien fort, die Wolf Vostell zu einer wichtigen Figur im künstlerischen Panorama des 20. Jahrhunderts machten. Als Fortsetzer von Bewegungen wie dem Fluxus, der zu einem direkten, unmittelbaren und dringenden Bezug zur alltäglichen Realität wurde, konfrontieren Vostells Vorschläge die Betäubung und Gleichgültigkeit der Gesellschaft und erzeugen einen emotionalen und intellektuellen Diskurs zu vielen Themen der internationalen kulturellen und politischen Szene der Zeit. So übt er in seinem Werk direkte Kritik am politischen System, an den Kriegskatastrophen, am Konsumverhalten oder an der Beeinflussung durch die Medien. Wolf Vostel begann seine Ausbildung in Köln, wo er Malerei, Fotografie und Lithografie studierte, und ging dann an die Wuppertaler Akademie für freie Malerei und experimentelle Typografie. 1955 zog er nach Paris, um an der Ecole Supérieure Nationale des Beaux-Arts Malerei und Druckgrafik zu studieren. Anschließend setzte er seine Ausbildung an der Kunstakademie in Düsseldorf fort. Vostell prägte den Begriff "dé-coll/age" für sein besonderes und kreatives Nebeneinanderstellen von Elementen, das er sowohl auf seine Werke, die aus Plakatfetzen, verschmierten Fotografien und Gegenständen bestehen, als auch auf seine Aktionen, von denen die erste 1954 in Wuppertal stattfand, anwandte. Seit den 1950er Jahren reflektiert Wolf Vostell in seinen Werken die Politik und die katastrophalen Folgen von Kriegen. So entstand 1958 die Installation The Black Room, die den Holocaust reflektiert. Mit Miss Vietnam, einer Stickerei und einem gleichnamigen Happening, zeigt er 1968 die Hölle des Vietnamkrieges. Die Ermordung von John F. Kennedy und viele andere politische Ereignisse spiegeln sich in Wolf Vostells Werken wider. In einem umfangreichen Werkzyklus dokumentiert der Künstler den Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989. Das Triptychon "9. November 1989" und der Zyklus "Der Fall der Berliner Mauer" sind zwei Beispiele dieses Zyklus. Die Ästhetik der Zerstörung, das Ergebnis seiner Erfahrungen im Kontakt mit dem Krieg, kennzeichnet sein Werk, eine Sprache, mit der er den aggressiven und negativen Charakter der heutigen Welt widerspiegeln will. Sein Werk entwickelt sich ständig weiter: Er ist ein Pionier der Videokunst und bezieht in den siebziger Jahren den Beton als Schlüsselelement in sein Werk ein. Sein Werk befindet sich in dem nach ihm benannten Museum in der Provinz Cáceres, dem Nacional Centro de Arte Reina Sofía, sowie in anderen öffentlichen und privaten Sammlungen. 1992 erhielt die Stadt Köln eine große Retrospektive des Werks von Wolf Vostell, das auf 6 verschiedene Museen in der Region verteilt ist.

WOLF VOSTELL (Leverkusen, Germany 1932 - Berlin, 1998).

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