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CAFFETTIERA, DOCCIA, MANIFATTURA GINORI, 1755 aus Porzellan mit polychromer und goldener Bemalung. Diese bedeutende Kaffeekanne ist, obwohl sie keinen Deckel hat, ein seltenes Beispiel für die in den Inventaren der Manufaktur als "Kinderspiele" bezeichnete Dekoration, die zwischen dem Ende der 1740er und den 1750er Jahren datiert werden kann. Die Kaffeekanne hat die klassische Morphologie eines gerippten, birnenförmigen Körpers mit einem erweiterten und geformten Fuß; die Tülle, die von der breitesten Stelle ausgeht, steigt an und trägt eine seltene schlangenkopfförmige Tülle, die durch einen geformten Bügel mit dem Körper verbunden ist; der Henkel, eine wichtige Form, wird hoch getragen und fällt gewunden ab, geformt nach Vorbildern aus Silberwaren. Die Kaffeekanne ist mit einem Puttenspiel in einer naturalistischen Landschaft mit Felsen, Bäumen, Sträuchern und Bauernhäusern verziert, eingefasst in zwei Metopen, die von Pilastern mit einem gegliederten vergoldeten Motiv eingerahmt sind. Die Ornamente sind von den Stichen von Jacques Stella (1596-1657) La fossette aux noyaux und La toupie inspiriert. Die übrigen Rippen tragen ein naturalistisches Blumenmotiv auf gelbem Grund, während der Ausgießer mit roten, blauen und grünen Farbtupfern verziert ist, die einen natürlichen Schlangenkopf bilden. Es befindet sich bereits in der Sammlung der Gebrüder Luzzato in Mailand und ist mit einem nicht aufsetzbaren Deckel versehen, der zahlreiche Veröffentlichungen enthält. Die Kaffeekanne findet sich im Teeservice im Metropolitan Museum in New York und in der bekannten Potpourri-Vase im Palazzo Madama in Turin (Inv. 3031/C); H. 22,5 cm, max. Breite 17,7 cm, Durchm. 13,5 cm A GINORI COFFEE POT, DOCCIA, 1755 Bibliographie G. Morazzoni, Le porcellane italiane, Mailand 1960, vol. II, Tabelle XI Vergleichende Bibliographie L. Mallé, Palazzo Madama in Torino. Le Collexioni, Turin 1970, vol. II, S. 290; C. Lehner-Jobst, A. d'Agliano (Hrsg.), Liechtenstein Museum Wien. Barockes Luxusporzellan. Die Manufakturen von Du Paquier in Wien und von Carlo Ginori in Florenz, München 2005, S. S. 348-349 n. 192 "RTF to HTML .Net".

milano, Italien