Théophile GAUTIER. Mademoiselle de Maupin. Doppelte Liebe. Paris, Eugène Renduel…
Beschreibung

Théophile GAUTIER.

Mademoiselle de Maupin. Doppelte Liebe. Paris, Eugène Renduel, 1835-1836. 2 Bände in 8: Broschur, bedruckte Umschläge. Devauchelles Box aus nachtblauem, langkörnigem Maroquin mit Gold- und Blindprägung. Seltene Originalausgabe: Exemplar aus Erstausgabe. Ein berühmtes Werk, dessen langes Vorwort vom Mai 1834 als literarisches Manifest der Romantik gilt. Manche Vorworte sind berühmter als die Bücher, die sie begleiten. Zwei davon waren so wichtige Meilensteine der Romantik, dass sie, wie S. Guégan es ausdrückt, "das Buch, das sie mit Fanfaren eröffnen, verschlingen": zum einen das Vorwort zu Cromwell (1827) und zum anderen das Vorwort zu Mademoiselle de Maupin. Während der erste Text das romantische Drama gegen die klassische Tragödie verteidigt, formuliert der zweite die Grundsätze der "Kunst um der Kunst willen": "Wirklich schön ist nur das, was zu nichts nütze ist, alles, was nützlich ist, ist hässlich. [...] Der nützlichste Ort in einem Haus ist die Latrine." Die Veröffentlichung von Mademoiselle de Maupin im Jahr 1835 war ein Beispiel für den endgültigen Bruch zwischen Kunst und Moral: Erotische Spiele und Transvestiten vereiteln die Regeln der Liebe und kehren die von der Gesellschaft auferlegten Normen um. "Für Baudelaire ist Maupin ein echtes Ereignis, für Du Camp ist er eines dieser heißen Bücher, die man unter dem Kopfkissen junger Frauen findet und deren 'zügellosen Sinneswandel' man nach dem Genuss zermalmen sollte" (S. Guégan, Théophile Gautier, 2011, S. 91). Seltenes, wie erschienenes Exemplar, broschiert, randvoll. "Dieses kapitale Werk ist vielleicht das seltenste der Romantiker in schönem Zustand, randvoll, mit seinen Einbänden; man kennt nur sehr wenige Exemplare davon. Man trifft es gewöhnlich ziemlich beschnitten und ohne Einband an" (Léopold Carteret). Die Einbände sind beide auf das Jahr 1836 datiert, wie es sich gehört: Der zweite Deckel des ersten Bandes kündigt Hoffmanns gesammelte Werke an und der des zweiten Bandes vier Werke von Théophile Gautier: Les Jeunes France, Albertus und, im Druck, La Comédie de la mort und Le Capitaine Fracasse. Aus der Bibliothek von Louis de Sadeleer, mit Exlibris. Gesprungene Rücken mit Papierfehlstellen an den Kapitalen. (Carteret, I, S. 322 - Clouzot, S. 70: "Äußerst selten").

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Théophile GAUTIER.

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