VICTOR HUGO. Hernani ou l'Honneur castillan, drame, représenté sur le Théâtre-Fr…
Beschreibung

VICTOR HUGO.

Hernani ou l'Honneur castillan, drame, représenté sur le Théâtre-Français le 25 février 1830 (Hernani oder die kastilische Ehre, Drama, aufgeführt auf dem Théâtre-Français am 25. Februar 1830). Paris, Mame et Delaunay-Vallée, 1830. In-8: rotes Maroquin janseniste, Rücken mit vier Nerven, rotes Maroquinfutter mit goldenem Netzrahmen, Vorsätze aus goldgeprägter Broschürenseide, vergoldeter Schnitt auf Zeugen, konservierter Deckel (Marius Michel). Originalausgabe. Exemplar des zweiten Zustands: Seite 80 ist falsch mit 78 beziffert, aber Seite 154 ist korrekt beziffert. Ebenso steht auf Seite 71 "Vous êtes mon seigneur, vaillant et généreux" und nicht: "Vous êtes mon lion superbe et généreux". (Siehe Bertin, Chronologie des livres de Victor Hugo, Nr. 48. - Bibliothèque nationale, En français dans le texte, Nr. 244.) Die Aufführung von Hernani am 25. Februar 1830 markierte den ersten Sieg der romantischen Literatur. Die "Schlacht", die sie auslöste, brachte die Verteidiger des Klassizismus und "diese jungen Banden, die für das Ideal, die Poesie und die Freiheit der Kunst kämpften", wie Théophile Gautier es ausdrückte, aneinander. Das Exemplar ist mit wichtigen Autographen angereichert, darunter eine Original-Tintenzeichnung von Victor Hugo. Die Zeichnung ist eine Karikatur von Claude-Alphonse Delangle, dem Magistrat, der im Prozess von Hernani gegen Victor Hugo Anklage erhoben hatte. Der Magistrat ist in Aktion dargestellt. Legende von Victor Hugo: "Delangle plaidant contre moi. (aff. Du Th. Français). Gekritzelt bei der Anhörung. Er sprach Viquetor Hugaau aus." Die vier eigenhändig unterschriebenen Briefe beziehen sich alle auf die "Schlacht von Hernani" oder ihre Vorbereitung. Im ersten Brief, der am 29. September 1829 an Frau Amable Tastu gerichtet ist (die Uraufführung von Hernani fand am 25. Februar 1830 statt), lädt Victor Hugo sie zu einer Lesung des Stücks in seinem Haus ein. (Eigenhändig unterschriebener Brief, 3 S., mit Stempel. in-8, Adresse mit Poststempel auf der vierten Seite.) Der zweite Brief vom 6. Februar 1830 an Herrn Richard, den er bei Devéria getroffen hatte, ist eine kleine Untersuchung des Dichters über heimliche Lesungen von Hernani. (Autographer, unterzeichneter Brief, 2 S. in-8, Adresse mit Poststempel auf der vierten Seite. Die Tinte ist verblasst.) Der dritte Brief, datiert vom 10. März 1830, ist an Baron Taylor gerichtet, der damals das Théâtre-Français leitete, wo Hernani aufgeführt wurde. Wie der Katalogredakteur Barthou humorvoll schrieb, "ist dieser Brief ein Kommuniqué des Oberbefehlshabers an seinen Kriegsminister". "Die Aufführung von heute Abend wurde heftig verteidigt und beklatscht, mein lieber Taylor, und das dank der Partei, die ich ergreifen musste, um die Anzahl meiner Eintrittskarten nicht zu verringern. [...] Die Schauspieler sind alle einstimmig der Meinung, dass es ein großer Leichtsinn wäre, mich bei der Anzahl der Karten, die ich gebe, einzuschränken. Beachten Sie, dass es immer dieselben Freunde sind, die kommen, und dass dies folglich den Einnahmen nicht schaden kann, die sich immer über 4000 Fr. halten, trotz Wind und Wetter, was bewundernswert ist [...]". (Eigenhändig unterschriebener Brief, 3 S. in-8, Adresse mit Poststempel auf der vierten Seite.) Der vierte Brief ist an drei Journalisten, die Direktoren des Journal des Salons, Carvillier, Desnoyers und Vaillant, gerichtet: Victor Hugo bittet sie, ihn gegen "die Drohungen der kleinen klassischen Liga" zu verteidigen. Der Brief ist auf den 9. Juni 1830 datiert, als die literarische Schlacht gewonnen war, aber die politische Schlacht vorbereitet wurde, die den König Charles X wenige Tage später stürzen sollte... (Autographer, unterzeichneter Brief, 1 S. in-8, Adresse mit Poststempel auf der vierten Seite. Kleine Restaurierung der Klebestelle, kein Papierverlust.) Ebenfalls vorne eingebunden ist eine autographe Eintrittskarte für die zwölfte Aufführung von Hernani. Diese Eintrittskarte im Namen von Herrn Bonnard für einen Orchesterplatz trägt in der Fußzeile den Vermerk: "Hierro". Das spanische Wort für "Eisen" wurde von Victor Hugo auf die Eintrittskarten geschrieben, die Gérard de Nerval Théophile Gautier brachte. Schließlich ist ein Manuskript mit neun unveröffentlichten autographen Versen in den Band eingefügt. Diese neun Verse sollten von Don Ruy Gomez vor der Porträt-Tirade (3. Akt, 7. Szene) zu Don Carlos gesprochen werden. Die Verse wurden auf ein Blatt mit dem Briefkopf der Comédie française geschrieben. Wunderschönes, unbeschnittenes Exemplar in einem gefütterten Einband von Marius Michel aus der Bibliothek von Louis Barthou, einem der glühendsten Hugologen (I, 1935, Nr. 182).

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