Null Fein geschnitzte Elfenbeinplatte mit starkem Relief, die die Beweinung am F…
Beschreibung

Fein geschnitzte Elfenbeinplatte mit starkem Relief, die die Beweinung am Fuße des Kreuzes darstellt, nach einem Stich von Gilles Rousselet (ca. 1660-1678) nach Charles Le Brun (Abb. a). In der Mitte der Komposition sitzt die Jungfrau Maria am Stiel, die Hände gefesselt, den Himmel anflehend, Christus zu ihren Füßen ausgestreckt; links beugt sich Maria Magdalena in trauernder Haltung über den Kopf des Erlösers; rechts zwei heilige Frauen, eine mit der Dornenkrone, in verschiedenen Verzweiflungshaltungen; hinten steht Johannes an einer Leiter, die gegen das Kreuz gelehnt ist; im Vordergrund Zange und Hammer; in der Ferne rechts ein Tempel mit klassischer Architektur vor einer Hügellandschaft. Süddeutschland, Augsburg? Ende des 17. Jahrhunderts Höhe: 15,7 cm - Breite: 11,8 cm - Dicke: 1,8 cm (rechte obere Ecke geklebt) Die Machart dieser sehr feinen Elfenbeinplatte ist dem Kreis der in Süddeutschland tätigen Bildhauer zuzuordnen. Man denkt an die große Platte mit der Darstellung der Kreuzabnahme aus der Hand eines anonym gebliebenen Künstlers, der am Münchner Hof tätig war und im Bayerischen Nationalmuseum aufbewahrt wird (Abb. b). Es ist nicht ungewöhnlich, dass in einer Zeit, in der Stiche in ganz Europa in den Werkstätten zirkulierten, diese Komposition eines französischen Malers einem deutschen Elfenbeinhändler als Inspiration diente. So sind beispielsweise die beiden Basreliefs bekannt, die der große Wiener Bildhauer Johann Caspar Schenck nach Stichen von Jacques Callot auf Elfenbein anfertigte und die im Kunsthistorischen Museum der österreichischen Hauptstadt zu sehen sind. Literaturhinweis: Ausstellung Frankfurt am Main 2011, Elfenbein Barocke pracht am Wiener Hof, Liebieghaus Skulpturensammlung, Kat. Haag, hrsg. von, S. 226-227.

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Fein geschnitzte Elfenbeinplatte mit starkem Relief, die die Beweinung am Fuße des Kreuzes darstellt, nach einem Stich von Gilles Rousselet (ca. 1660-1678) nach Charles Le Brun (Abb. a). In der Mitte der Komposition sitzt die Jungfrau Maria am Stiel, die Hände gefesselt, den Himmel anflehend, Christus zu ihren Füßen ausgestreckt; links beugt sich Maria Magdalena in trauernder Haltung über den Kopf des Erlösers; rechts zwei heilige Frauen, eine mit der Dornenkrone, in verschiedenen Verzweiflungshaltungen; hinten steht Johannes an einer Leiter, die gegen das Kreuz gelehnt ist; im Vordergrund Zange und Hammer; in der Ferne rechts ein Tempel mit klassischer Architektur vor einer Hügellandschaft. Süddeutschland, Augsburg? Ende des 17. Jahrhunderts Höhe: 15,7 cm - Breite: 11,8 cm - Dicke: 1,8 cm (rechte obere Ecke geklebt) Die Machart dieser sehr feinen Elfenbeinplatte ist dem Kreis der in Süddeutschland tätigen Bildhauer zuzuordnen. Man denkt an die große Platte mit der Darstellung der Kreuzabnahme aus der Hand eines anonym gebliebenen Künstlers, der am Münchner Hof tätig war und im Bayerischen Nationalmuseum aufbewahrt wird (Abb. b). Es ist nicht ungewöhnlich, dass in einer Zeit, in der Stiche in ganz Europa in den Werkstätten zirkulierten, diese Komposition eines französischen Malers einem deutschen Elfenbeinhändler als Inspiration diente. So sind beispielsweise die beiden Basreliefs bekannt, die der große Wiener Bildhauer Johann Caspar Schenck nach Stichen von Jacques Callot auf Elfenbein anfertigte und die im Kunsthistorischen Museum der österreichischen Hauptstadt zu sehen sind. Literaturhinweis: Ausstellung Frankfurt am Main 2011, Elfenbein Barocke pracht am Wiener Hof, Liebieghaus Skulpturensammlung, Kat. Haag, hrsg. von, S. 226-227.

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