Gazbia SIRRY (Égypte, 1925-2021)

The Opera of Cairo (Die Oper von Kairo) Öl auf Isorel 36 x 59 cm Signiert in der Mitte links in Arabisch und Latein. Private Sammlung Bologna, Italien Gazbia Sirry weigerte sich, sich in die traditionelle Kunstbewegung ihrer Zeit einzugliedern. Sie ersetzte die formalen modernistischen Regeln durch spezifisch ägyptische künstlerische Konventionen, um sich kritisch mit Frauenrechten, Patriarchat, sozialer Gerechtigkeit und dem westlichen Imperialismus auseinanderzusetzen. Sirry, eine echte Symbolfigur in der siebzigjährigen arabischen Geschichte, schuf mosaikartige Gemälde des sozialen Realismus, die noch immer eine Vielzahl von kulturell geprägten Interpretationen hervorrufen. Trotz seiner berühmten Verwendung von Farbe dient seine Kunstform weiterhin als dringender und zeitgenössischer politischer Akt. Der Kanon der ägyptischen Kunstgeschichte hat sich stets für die Frauen eingesetzt. Im Gegensatz zu ihren westlichen Zeitgenossinnen sind ägyptische Künstlerinnen seit der Abhaltung der ersten Kunstmesse in Kairo im Jahr 1921 sowohl präsent als auch ihren männlichen Kollegen gleichgestellt. So entstand im Laufe des letzten Jahrhunderts eine starke lokale Aktivität autonomer Malerinnen. Der Außenwelt ausgesetzt, setzten sie sich über Konventionen hinweg, initiierten künstlerische Bewegungen, kämpften für die Rechte der Frauen und sprachen dabei für eine ganze Nation. Gazbia Sirry (geb. 1925) ist eine dieser revolutionären Frauen. Auszug aus dem Artikel "Gazbia Sirry-When Modern Arab Form Meets Politics, Fatenn Mostafa-Kanafani, June 30, 2021".