Naim Ismail (Syrie, 1930 - 1979)

Landschaft Öl auf Leinwand 65 x 40.5 cm gemalt 1972 Auf Arabisch signiert und datiert "Naim 72" etwa in der Mitte rechts. Naim Ismail gilt als einer der Pioniere der modernen Kunst in Syrien und ist eine eigenständige emblematische Figur. Als Zeitgenosse und Freund großer syrischer Künstler wie Louay Kayyali und Fateh Moudarres gelingt es Naim Ismail, traditionelle Aspekte des Alltagslebens mit abstrakten geometrischen Mustern zu verschmelzen, die sich in den Textilien seines Heimatlandes wiederfinden. Das vorliegende Werk ist ein schönes Beispiel für eine seiner Genreszenen, die mit figurativen Formen wiedergegeben werden; die Einbeziehung von Mustern, Geometrie und visuellen Rhythmen der lokalen Textilien. Sie alle sind in dieser Komposition mit harmonischen Farben vereint, die mit klaren Linien und mehreren Ebenen Tiefe und Raum suggerieren und ein illusionäres Gefühl vermitteln, in dem die alltägliche visuelle Kultur hervorgehoben wird - ein Ansatz, der das reiche Erbe seines Landes würdigt und gleichzeitig versucht, seine Grenzen zu erweitern. Naim Ismails Gemälde zeugen von Szenen des täglichen Lebens und haben zur Entwicklung einer Kunstbewegung beigetragen, der es am Herzen liegt, durch die visuelle Kultur ein Gefühl des Nationalbewusstseins zu pflegen. Ismails Praxis verbindet Vergangenheit und Gegenwart durch Darstellungen des Alltagslebens, wobei er modernistische Sensibilitäten nutzt und sich auf traditionelles Design bezieht. Ismail wurde in der nordwestlich gelegenen Stadt Antiochia geboren und zog während der Annexion Syriens durch die Türkei im Jahr 1939 nach Süden. Die Unabhängigkeit Syriens vom französischen Mandat im Jahr 1944 leitete eine fruchtbare Zeit für die künstlerische Produktion ein, in der die Künstler mit zahlreichen Techniken, Stilen und Themen experimentierten. Nachdem er in Istanbul und Rom eine formale künstlerische Ausbildung erhalten hatte, zog Ismail nach Damaskus und arbeitete als künstlerischer Leiter für eine Zeitschrift, bevor er in den 1970er Jahren eine hohe Position im Kulturministerium einnahm.