Null Figur eines sitzenden luohan. Holz mit Resten einer Farbfassung. Ming-Zeit,…
Beschreibung

Figur eines sitzenden luohan. Holz mit Resten einer Farbfassung. Ming-Zeit, 16./17. Jh, Der Mönch mit expressiven Gesichtszügen, die dem indischen Typus der luohan-Figuren zugeordnet werden, sitzt mit herabhängenden Beinen auf einem Felsen, die Füße ruhen auf einem Sockel, die rechte Hand ist zur Faust geballt und liegt auf dem ausgemergeltem Brustkörper, die linke ruht auf dem Knie. Das Mönchsgewand besteht aus einem schwarzen Untergewandt mit rot-grünem Saum, die Mantelrobe lässt beide Schultern unbedeckt und ist mit Blüten in aufgetragenem Relief geschmückt. Auf dem Felsensockel befand sich ehemals wohl ein Tier. Luohan (sanskr. arhat) ist die Bezeichnung jener Anhänger des Buddha, die sich nach dessen erster Predigt um ihn scharten und als Schüler folgten. Sie gelten den buddhistischen Gläubigen als Vorbilder in ihrem eignen Ringen um die Erleuchtung. In China werden sie oft in Gruppen von 16 oder 18 dargestellt und als Skulpturen in Stein, Holz, Bronze oder glasiertem Steinzeug entlang der Wände einer ihnen gewidmeten Halle eines Klosters aufgestellt. Meist sitzen sie auf einer Bank, die aus einem Felsen geformt ist. Es gibt zwei Typen von luohan: den indischen Typus mit markant expressiven Zügen und offen getragener Mönchsrobe, die den Brustkorb freiläßt, und den chinesischen Typus in einem hochgeschlossenen Gewand mit dem aus kostbaren Flicken zusammengesetzten Überwurf (kasaya), der an der linken Schulter mit einer Agraffe zusammengehalten wird. In der Ming-Zeit wird diesen Gewändern besondere Beachtung geschenkt. Bei Holzskulpturen sind die Stoffe von Gewand und Borten meist in Rot und Grün bemalt, die Muster hingegen in Stuck aufgetragen. So zu sehen bei der Dreiergruppe von luohan im Metropolitan Museum of Art (D. Patry Leidy und D. Strahan, Wisdom Embodied, The Metropolitan Museum of Art, New York 2010, S. 183, Abb. A 59) H 57,5 cm Provenienz Ehemals China-Bohlken (Theodor Bohlken), Berlin (ca. 1930) Privatsammlung, Salzburg, erworben bei Georg L. Hartl, Bernried Literatur Abgeb. mit zwei anderen luohan-Figuren (aus einer Gruppe von acht) in: Weltkunst, 5. Jg., Nr. 7, 15.2.1931, S. 8 (hier Song-Zeit datiert)

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Figur eines sitzenden luohan. Holz mit Resten einer Farbfassung. Ming-Zeit, 16./17. Jh, Der Mönch mit expressiven Gesichtszügen, die dem indischen Typus der luohan-Figuren zugeordnet werden, sitzt mit herabhängenden Beinen auf einem Felsen, die Füße ruhen auf einem Sockel, die rechte Hand ist zur Faust geballt und liegt auf dem ausgemergeltem Brustkörper, die linke ruht auf dem Knie. Das Mönchsgewand besteht aus einem schwarzen Untergewandt mit rot-grünem Saum, die Mantelrobe lässt beide Schultern unbedeckt und ist mit Blüten in aufgetragenem Relief geschmückt. Auf dem Felsensockel befand sich ehemals wohl ein Tier. Luohan (sanskr. arhat) ist die Bezeichnung jener Anhänger des Buddha, die sich nach dessen erster Predigt um ihn scharten und als Schüler folgten. Sie gelten den buddhistischen Gläubigen als Vorbilder in ihrem eignen Ringen um die Erleuchtung. In China werden sie oft in Gruppen von 16 oder 18 dargestellt und als Skulpturen in Stein, Holz, Bronze oder glasiertem Steinzeug entlang der Wände einer ihnen gewidmeten Halle eines Klosters aufgestellt. Meist sitzen sie auf einer Bank, die aus einem Felsen geformt ist. Es gibt zwei Typen von luohan: den indischen Typus mit markant expressiven Zügen und offen getragener Mönchsrobe, die den Brustkorb freiläßt, und den chinesischen Typus in einem hochgeschlossenen Gewand mit dem aus kostbaren Flicken zusammengesetzten Überwurf (kasaya), der an der linken Schulter mit einer Agraffe zusammengehalten wird. In der Ming-Zeit wird diesen Gewändern besondere Beachtung geschenkt. Bei Holzskulpturen sind die Stoffe von Gewand und Borten meist in Rot und Grün bemalt, die Muster hingegen in Stuck aufgetragen. So zu sehen bei der Dreiergruppe von luohan im Metropolitan Museum of Art (D. Patry Leidy und D. Strahan, Wisdom Embodied, The Metropolitan Museum of Art, New York 2010, S. 183, Abb. A 59) H 57,5 cm Provenienz Ehemals China-Bohlken (Theodor Bohlken), Berlin (ca. 1930) Privatsammlung, Salzburg, erworben bei Georg L. Hartl, Bernried Literatur Abgeb. mit zwei anderen luohan-Figuren (aus einer Gruppe von acht) in: Weltkunst, 5. Jg., Nr. 7, 15.2.1931, S. 8 (hier Song-Zeit datiert)

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