SCOTTO Vincent (1876-1952)

L.A.S. "V. Scotto", Paris 27. April 1951, an Jean MARTINETTI; 2 Seiten in-4 mit seinem Briefkopf. Interessanter Brief über seine Filmmusik für Pagnol. Der Brief ist an den Produktionsleiter von Marcel PAGNOLs Naïs gerichtet und bezieht sich auf die Musik für La Femme du boulanger (1938), sowie auf die Musik für andere Filme Pagnols: Angèle (1934), Jofroi (1934), César (1936) und Naïs (1945). "Natürlich hat Pagnol Recht, was die Vertonung der Musik von La Femme du boulanger betrifft, aber ich glaube nicht, dass er mich auch nur eine Sekunde lang für den Dreck verantwortlich macht, den ich beim Vorspielen der Filmmusik gehört habe. Als der Film das erste Mal vor dem Krieg in Biarritz und auch danach in Marseille gezeigt wurde, war der Ton wunderbar und die gesamte Musik kam sehr gut heraus. Corbessas, der damals bei mir war, hatte mir ein großes Kompliment gemacht und erinnerte sich, dass der Soundtrack hervorragend war. Nun wurde diese arme Tonspur so entwickelt, geschnitten und neu entwickelt, dass sie entsetzlich und unhörbar wurde...". Er möchte, dass das Negativ dieses Bandes im Aufnahmestudio gefunden wird; das Abmischen oder die aufeinanderfolgenden Abzüge sind sicherlich für den "musikalischen Galimatias" verantwortlich... "Du weißt, dass ich die Musik für fast 300 Filme gemacht habe und die letzten drei, die ich gerade aufgenommen habe, darunter : Les Petites Cardinal von Sauvageon und L'Étrange Mme X mit Michèle Morgan, inszeniert von Grémillon, haben mir von allen Seiten Glückwünsche eingebracht, und ich zittere bei dem Gedanken, Angèle, César oder Naïs zu hören, die im Gaumont doch sehr gut waren. Ich möchte nicht, dass der schlechte Zustand des Tonfilms dieser Filme mir bei den Produzenten, für die ich arbeite, zum Nachteil gereicht, und ich muss dich warnen, dass die Titelmusik von Jofroy, die bei ihrer Veröffentlichung sehr gut war, jetzt abscheulich ist. Apropos Jofroy: Ich möchte, dass du Marcel daran erinnerst, dass dieser Film nie mit mir abgerechnet wurde und dass ich hoffe, dass sein gutes Herz ihm rät, mir einen winzigen Prozentsatz seiner Einnahmen aus diesem Film zu gewähren, für meine Mitarbeit, die mir nichts gebracht hat, aber Kosten verursacht hat. Alles, was ich dir sage, sage ich dir auf sehr freundschaftliche Weise, denn ich bin immer noch dein Freund und der Freund von Marcel, den ich liebe und bewundere"... Wir fügen eine L.A.S. von Ambroise THOMAS bei, 12. Februar 1873 (2 S. in-8).