BECQUEREL HENRI (1852-1908) PHYSICIEN. MANUSCRIT autographe, Note succincte sur …
Beschreibung

BECQUEREL HENRI (1852-1908) PHYSICIEN.

MANUSCRIT autographe, Note succincte sur la propagation des oscillations électriques, [vers 1895]; 5 1/2 Seiten in-fol., mit 15 Tintenskizzen. Arbeit über Radioelektrizität und Hertzsche Wellen. Diese Notiz knüpft an Becquerels Physikvorlesungen an der École Polytechnique an, wo er 1895 zum Professor ernannt worden war. Tatsächlich bezieht er sich zweimal auf den Kurs von Alfred CORNU (1841-1902), seinem Kollegen und Physikprofessor an der X. "Man hat gesehen, dass die Entladung eines Kondensators, und allgemeiner eines beliebigen elektrisierten Körpers, durch einen Funken und einen geringen Widerstand oszillierend war. Becquerel übersetzt die "Zeit der Schwingung" in eine Gleichung... "Die Schwingungen führen in den Motoren zu solchen Selbstinduktionsphänomenen, dass man sagen kann, dass sie sich dort nicht ausbreiten. Sie breiten sich stattdessen in Dielektrika, Harz, isolierenden Ölen und Holz aus, die zwar für das Licht undurchsichtig sind, sich aber für diese Bewegungen wie transparente Körper verhalten...". Dann erläutert Becquerel die "Hertz'schen Experimente" [Heinrich Rudolf HERTZ (1857-1894)]: "Hertz war der erste, der für elektrische Schwingungen eine Wellenlänge in der Luft maß, wobei er auch erwähnte, dass das Phänomen im Raum einer Geschwindigkeit und bei einer endlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit periodisch ist. Die Hertzschen Geräte bestehen aus zwei Teilen: 1° dem Erzeuger der schnellen Schwingungen oder Erreger. 2° dem Apparat zum ferngesteuerten Sammeln von Schwingungen, oder dem Resonator". Becquerel zeichnet am Rand einen Erreger und kommentiert diesen Apparat... "Hertz zeigte, dass das Maximum der Empfindlichkeit eintrat, wenn die Periode der elektrischen Schwingung im Draht [...] die gleiche war wie beim Erreger, und der Empfangsdraht, den er Resonator nannte (in Analogie zu den Schallresonanzen, die die gleiche Schwingungsperiode haben müssen wie die Töne, die sie verstärken)...". Becquerel widmete sich dann einer "Reflexion": "Hertz stellte fest, dass an einer Metallwand (einer mit Zinnfolie bedeckten Wand) alles so geschah, als ob es eine Reflexion gäbe. Wenn die Reflexion normal ist, überlagern sich die einfallenden Wellen mit den reflektierten Wellen und ergeben im Raum ein System von Knoten und Bäuchen", deren Entfernung er berechnet. Es folgt eine Entwicklung mit dem Titel "Refraktion. Verschiedene Experimente", am Rand mit drei Federskizzen illustriert: "Indem er als Erreger einen abgeschnittenen geradlinigen Draht nimmt und ihn im Brennpunkt eines zylindrischen (parabolischen) Spiegels platziert und als Resonator ein identisches System nimmt, hat Hertz das Experiment der Begleiterspiegel durchgeführt; die Funken brechen zwischen a' b' bis zu 20 Meter weit aus; die Schwingungen verlaufen parallel zum Draht AB. [...] Man wiederholt heute alle diese Experimente mit Wellen kürzerer Wellenlänge (?=6 mm) und mit Apparaten, die denen der Optik ganz ähnlich sind". Dann untersuchte Becquerel die "Ausbreitung elektrischer Schwingungen entlang von Drähten", wobei er Daten aus Hertz' Experiment übernahm und feststellte: "Es scheint, dass die elektrischen Ladungen auf der Oberfläche der Drähte durch die Luft reisen". Es folgt ein Zusatz über "Elektrostatische und elektromagnetische Scheuchfelder": "Mit der ersten Anordnung des Erregers von Hertz (Kugeln) beobachtet man im Raum zwei verschiedene Phänomene: 1° einen elektrostatischen Effekt aufgrund der Ladungen, die sich periodisch in den Kugeln A, und B ansammeln. 2° einen elektromagnetischen Effekt aufgrund der Ströme, die sich in den geradlinigen Leitern Aa, Bb entfalten. - Die Vektoren, die diesen beiden Phänomenen entsprechen, sind rechteckig"... Becquerel untersucht diese beiden Effekte mit Schemata und kommt zu folgendem Schluss: "Bei der Untersuchung des Systems stehender Wellen, das durch die Überlagerung der einfallenden und der von einer Metallwand reflektierten Wellen entsteht, 1° wenn der Resonator vertikal ist (pll. zum Spiegel), elektrostatische Wellen. Man beobachtet einen Knoten auf dem Spiegel (bzw. sehr nahe am Spiegel). 2° Wenn der Resonator horizontal ist (zur Achse AaBb), elektromagnetische Wellen, beobachtet man einen Bauch auf dem Spiegel. Die beiden Systeme haben die gleiche Wellenlänge, sind aber gegeneinander verschoben"... Nach einer Rotstiftnotiz endet das Manuskript mit einem durchgestrichenen Absatz über die "Reflexion an einer Metallwand" und den erzeugten elektrostatischen Effekt.

67 

BECQUEREL HENRI (1852-1908) PHYSICIEN.

Das Los wurde versteigert. Ergebnisse ansehen