FABRE Jean-Henri (1823-1915) entomologiste.
MANUSCRIT autographe, Les Tremblements de Terre; 3 1/2 Seiten in-fol. paginiert 164-167 (Makulatur).
Populärwissenschaftlicher Text für Kinder, der in seine Sammlung Aurore aufgenommen wurde. Hundert Erzählungen zu verschiedenen Themen. Lectures courantes à l'usage des écoles et des institutions de demoiselles (Paris, Delagrave, 1874, "récit" Nr. LXII [hier XL]). Schriftliche Darstellung in Form einer Lektion, die eine Frau (Aurore) ihren Nichten erteilt. Sie erwähnt das Erdbeben, das 1755 in Lissabon wütete und dessen Erschütterungen in der ganzen Welt zu spüren waren; dann die Krämpfe, die seit 1783 vier Jahre lang Süditalien erschütterten... "Erdbeben gehen oft unterirdische Geräusche voraus. Zuerst ist es das dumpfe Grollen eines fernen Donners, das anschwillt, sich beruhigt und wieder anschwillt, als ob in den Tiefen der Erde ein Gewitter auszubrechen begänne. Bei diesem bedrohlichen, geheimnisvollen Gerücht verstummt alles vor Schreck und jedes Gesicht wird blass. Der Hund heult vor Angst und das Rind bleibt auf der halb gezogenen Furche stehen. Aber der Lärm wird lauter: Man könnte meinen, eine lange Reihe von Wagen, die schwer mit Schrott beladen sind, rollt über ein ehernes Gewölbe und eine ganze Batterie von Kanonen knallt. Und schon kribbelt der Boden, bläht sich auf und entleert sich wieder, wirbelt herum, reißt auf und bricht ein. Angesichts solcher Szenen bricht selbst das stärkste Herz vor Schrecken". Es folgt ein kurzer Fragebogen, mit dem die Kenntnisse der Schüler zu dieser Lektion überprüft werden sollen.
