CÉLINE, Louis Destouches, dit Louis-Ferdinand. Bagatelles pour un massacre (Baga…
Beschreibung

CÉLINE, Louis Destouches, dit Louis-Ferdinand.

Bagatelles pour un massacre (Bagatellen für ein Massaker). Paris, Denoël, 1937. Fort in-8 [227 x 140] mit 379 S., (1) f.: Broschiert, mit rot-schwarz bedruckten Deckeln. Originalausgabe: Exemplar des ersten Zustands, auf Verlagspapier. Erster Teil des pamphletistischen und antisemitischen Triptychons, das Céline von 1937 bis 1941 veröffentlichte. Die verfluchte Seite des Schriftstellers wird darin ungeschminkt enthüllt. SIGNATIVES AUTOGRAPHISCHES ENVOI: À Georges d'Esparbès // son jeune confrère // très admirativement //LF Celine Als populärer Schriftsteller, zeitweise Mitglied der Gruppe Hirsutes au Chat noir, Thomas Auguste Esparbès, genannt Georges d'Esparbès (1863-1944), war er ein Sänger des Grognards und des napoleonischen Epos. Esparbès belastete sein Exemplar mit Bleistift- und Tintenzetteln. Die ganze Zeit über sind es lobende Notizen, die im Fieber der Lektüre hingeworfen wurden. Bei zahlreichen Gelegenheiten vergleicht Georges d'Esparbès Céline mit Rabelais und Léon Bloy, manchmal auch mit Balzac: Du Rabelais furieux, Bloys Bruder, Rabelais en 1938... Bis hin zu dieser Aufforderung: Rabelais küsse ihn! An anderer Stelle diese Zusammenfassung: Der Schrei des Gottes Satan. Seite 201, er fragt sich: Wird dieses bewundernswerte und verblüffende Vokabular weitergehen? ... Kann er das? Kritische Kommentare sind kaum zu finden. Einmal jedoch missfällt ihm eine Formulierung: "Falsche Sprache", bemerkt er. Aber offensichtlich gefällt ihm, was er an anderer Stelle als den Stil eines Albtraums oder das Hecheln eines Löwen beschreibt. Am Ende seiner Lektüre tauscht Georges d'Esparbès den Bleistift gegen eine Feder und schreibt auf der letzten Seite: Satan verlässt die Unterwelt, um Frankreich zu besuchen, diese erste Stadt der Welt. Er bleibt in der Rue de Charonne - oder anderswo - vor einem kleinen Händler stehen, der Schnürsenkel - oder andere Dinge - verkauft, und dieses Kind aus der Communale bringt ihm Französisch bei. Kurz darauf weiß der Dämon genug, um das, was er gerade gesehen und gehört hat, zu sagen oder zu schreiben. Er wird es in direkter, atemloser, wütender, von jeglicher Grammatik befreiter Sprache erzählen. Er spricht: Céline. Unerhört! Diese Anmerkung eines damaligen Lesers sagt viel über die Aufnahme des Buches und den Erfolg im Frankreich der Vorkriegszeit aus. Selbst die rohesten oder abscheulichsten Schimpftiraden des antisemitischen Pamphleten schreckten den Widmungsträger nicht ab, dessen hastig hingeworfene Notizen und unzählige Bleistiftstriche von seinem Erstaunen kündeten. Einige Risse und Verschmutzungen am Einband. Blätter gebräunt.

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CÉLINE, Louis Destouches, dit Louis-Ferdinand.

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